Copyright © Felicitas Welsch - fee-foto.de - all rights reserved USA 2011 „Frierend durch die Neue Welt!“  Nachdem wir unseren Jahres-Urlaub in den vergangen Jahren immer wieder in Afrika verbracht hatten, wurde es in diesem Jahr einmal Zeit,  sich darauf zu besinnen, daß unsere schöne Erde noch viele weitere sehenswerte Ecken zu bieten hat, die erkundet werden wollen und was lag  da näher, als in die „Neue Welt“, also nach Nordamerika zu reisen.   Ich habe Familie in den Staaten und dadurch im Laufe meines Lebens schon vieles von Amerika aus erster Hand gehört, war bisher aber selbst  noch nie dort.   Des weiteren waren an unseren Überlegungen in diese Richtung gewisse Freunde nicht ganz unschuldig, die uns mit Ihren Berichten und Bildern  den Mund wäßrig gemacht hatten, in die gewaltige Natur und natürlich die Städte der USA einzutauchen.  
Tag 2 Millbrae – San Francisco   4.30 Uhr Ortszeit waren wir zwar nicht ausgeschlafen, aber trotzdem hellwach, so daß wir die Gelegenheit gleich nutzten, aufstanden, unser  Gepäck ins Auto luden und nach einem kurzen Muffin und Kaffee im Frühstücksraum (alles in und auf Plastik serviert, womit sich schon mal ein  Klischee bestätigte) Richtung San Francisco starteten.  Die Fahrt über regnete es immer wieder leicht und der Nebel wurde immer dichter, so daß unser erster Eindruck der Golden Gate Bridge  gleich mal der Klassiker war – man konnte die rote Brücke zwischen den Nebelschwaden grade so erahnen.   Wir fuhren langsam über die Brücke auf die andere Seite und fanden erfreulicherweise gleich die Zufahrt zur berühmten Conzelmann Road,  von der aus man so eine herrliche Sicht auf die Bucht von San Franciso, die Stadt selbst und natürlich die Golden Gate Brücke haben soll, doch  auch wenn wir bis deutlich nach Sonnenaufgang bibbernd ausharrten, blieb die Sicht gleich Null. „Schade!“  Na ja, fuhren wir eben in die Stadt  zu unserem Hotel für die nächsten Tage, dem Golden Gate Hotel, daß ich nach einiger Suche im Internet gefunden hatte und daß mich gleich  anlachte, da sowohl Logo als auch Startseite des Hotels fest in roten Katzen – pardon – Katerpfoten ist.   Von Spencer, dem Portier, wurden wir freundlich empfangen und beim Einladen des Gepäcks in einen herrlichen, über 100 Jahre alten Aufzug  mit Scherentüren und Co. (ich kam mir vor wie im Film  ) unterstützt und währenddessen auch gleich von Pep, dem Haus-Kater in Augenschein  genommen.   Auf den zweiten Blick sah ich dann auch, was mich an dem Kater so irritierte: „Das arme Tierchen hat ja gar keinen Schwanz mehr?!“  Unser Zimmer im 4. Stock war mit herrlich bequemen Betten ausgestattet, zwei gemütliche Korbstühle standen im Erker und das Bad war mit  einer Klauenfuß-Badewanne bestückt, außerdem mit unserer ersten, defekten amerikanischen Toilette.  Dachten wir zumindest, stand das Wasser doch beim Anheben des Deckels schon bis zum Rand, so daß wir uns fast nicht spülen trauten.   Half aber nix ;-) und oh Wunder, das Wasser zog mit Mords Karacho nach unten ab? Gut, wieder dazu gelernt! Wer´s mag daß einem das  Wasser …   Nachdem wir die Parkuhr für unseren Stellplatz nur mit dem wenigen Wechselgeld des Getränkeautomaten vom Vortrag gefüttert hatten,  machten wir uns bald durchs Treppenhaus wieder auf den Weg nach unten, was unerwartet lange dauerte, da dort viele, viele hochinteressante  Bilder, unter anderem vom Bau der Golden Gate Bridge hängen.  (Schon sehr beeindruckend, was die Erbauer in den 20iger Jahren mit den  damaligen Mitteln geleistet haben. War diese Brücke doch mit einer Gesamtlänge von 2.737 m und einer Fahrbahnbreite von stolzen 27 m  damals die längste und größte Hängebrücke der Welt.)   Schräg gegenüber unseres Hotels fanden wir gleich die mitgebuchte Parkgarage, bekamen unseren Schein für das Fahrzeug, das vom Personal  geparkt wurde (Stefan wollte schon schwungvoll die Auffahrt nach oben nehmen, als sich ein Mitarbeiter todesmutig vors Auto schmiß ;-)) und  mußten nur noch einmal ins Hotel um uns einen Aufkleber mit Tagesstempel zu holen, damit auch alles seine Richtigkeit hatte.   Endlich, endlich konnten wir loslaufen in Richtung Union Square, um dort Tickets für die Cable Car zu kaufen, mit der wir unbedingt fahren  wollten! Doch auch hier brauchten wir aber eine ganze Weile, da wir gleich an der ersten Kreuzung vom Klingeln der Stahltaue der Cable Car  fasziniert waren, die unter der Straße verlaufen und prompt, mit viel Getöse, die erste Bahn an uns vorbei ratterte.   Die Hälfte des Weges den Berg hinunter (es ist wirklich und wahrhaftig so steil, wie es in den Filmen aussieht), machten wir schon den ersten  Einkehrschwung in einen Tante Emma-Laden, da ein eisiger Wind wehte, der uns ordentlich abgekühlt hatte - vor allem die Nasen - und wir uns  erst mal mit Taschentüchern bewaffneten.   Am Union Square bestaunte ich den pompösen Eingang meines ersten Victoria Secret-Shops und folgte Stefan erst eine Ampelphase später  über die Straße. Dort stellten wir fest, daß das Verkaufshäuschen für die Cable Cars geschlossen war und nur ein „Sold out“-Schild im Fenster  baumelte, mit dem handschriftlichen Hinweis, sich doch bitte zur Powell Street zu begeben.   Also Stadtplan raus –„Wohin? Aha, weiter den Berg hinunter – alles klar.“   Wir kamen an den Sightseeing-Bussen vorbei, wo wir uns grade mit Prospekten eindeckten, als Stefan mich plötzlich an der Hand nahm und  über die Straße scheuchte, da er gegenüber seinen ersten Hot Dog-Stand entdeckt hatte und selbstverständlich umgehend einen verputzen  wollte. Es blieb jedoch beim Vorsatz, da der Standbesitzer grade erst aufbaute, so daß wir zu Stefans großer Enttäuschung erst einmal  weiterzogen. ;-)   Am Wendekreis der Cable Car angekommen, erwarteten uns zwei endlos lange Schlangen. Die Menschen in der einen warteten auf die nächste  Bahn, die in der anderen standen sogar ums Eck bis zum Fahrkartenhäuschen an. Herrje, das würde sicher weit über eine Stunde dauern und es  war ja nicht nur lausig kalt, sondern Stefans Laune sank auch zusehends, da er den großen Hunger schob, hmmmm?!   Wir sahen uns um und entdeckten schräg gegenüber ein Fast Food Restaurant namens Carls jr., wo wir uns unseren ersten amerikanischen  Burger einverleibten, der auch wirklich ausgesprochen lecker war. Dazu gab´s ebenso als Premiere unser erstes Dr. Pepper-Cola, das zwar  ungewohnt, aber mit jedem Schluck besser schmeckte und uns fortwährend an den Film Forrest Gump denken ließ.   Wieder zurück am Ticket-Schalter war die Schlange kein bißchen kürzer, der Wind dafür um so kälter geworden – also nächster  Einkehrschwung – rein zu GAP, wo Stefan dann auch sofort bei einer dicken, grauen Sweatjacke zuschlug. Auf den vermeintlich recht günstigen  Preis kam dann an der Kasse allerdings noch die örtliche Tax (Steuer) dazu, die, wie wir im Laufe der Reise noch erfahren durften, teils nicht  unerheblich war und von Bundesstaat und Stadt wohl nach Belieben erhoben werden darf.     Was soll ich sagen? Wieder draußen war die Schlange für die Cable Car Tickets noch einmal kräftig angewachsen, weswegen wir uns per Pedes  an den Aufstieg machten, was wegen Stefans Fuß jedoch zunehmend langsamer ging, da dieser wieder kräftig spickte. „Mein Bester – den mußt  Du jetzt wirklich endlich mal operieren lassen!“   Im Hotel legten wir ein wenig die Beine hoch, studierten den Reiseführer und stellten zufrieden fest, daß wir für unser Geld hier wirklich gut  untergekommen waren! Nach dem Päuschen holten wir unser Auto ab und machen uns auf den Weg, den 49 Mile-Drive entlang, der die  Highlights der Umgebung beinhalten sollte und schon mal recht hübsch mit einem Sandstrand mit Blick auf die Bucht und die in Nebeltücher  gehüllte Brücke begann, allerdings mit Zähneklapper-Temperatur keinen Gedanken auf ein kurzes Bad aufkommen ließ.   Auf der Suche nach der richtigen Strecke mit Karte und GPS stellte Stefan dann endlich fest, was er vergessen hatte, den Saugnapfhalter  fürs GPS. Hmmm, also die nächste große Mall gesucht, auf den Parkplatz und rein zu RadioShack, die wir als Elektro-Handel identifiziert  hatten. Leider war der Weg umsonst, die hatten zwar die passenden Geräte, aber keine Halterungen.   Gingen wir im Supermarkt gegenüber halt erst einmal ein paar grundlegende Dinge wie Wasser, Cola, Kekse, … für unterwegs einkaufen.   Ich schlug kurz vor der Kasse noch zu, hatte ich doch voller Begeisterung Tüten mit amerikanischem Biltong (Trockenfleisch), dort als Jerky  betitelt entdeckt. Das wurde im Auto dann auch umgehend zusammen mit einer Cola aufgemacht und getestet:  „Ja pfui Spinne – is des  greislich dieses Jerky!“ Da waren wir uns einig, das Zeug wird an irgendwelche Viecher verfüttert, aber wir kriegen das nicht runter.  *grummel*   Da das Wetter nach wie vor weit entfernt von passabel war, da sowohl Nebel als auch Regen stetig zunahmen, fuhren wir retour Richtung San  Francisco und standen dort gleich mal an der ersten roten Ampel. Während ich mich so umsah, meinte ich zu Stefan:   „Da schau, geht schon los mit den exotischen Vögeln. Gegenüber an der Ampel sitzt einer auf seinem Fahrrad, der aussieht als ob er nix anhat.“   “Tja“ meinte Stefan „wird dann wohl so´n fleischfarbener Ganzkörperanzug sein.“   Neeeeee, als die Ampel auf Grün sprang und er auf uns zu strampelte staunten wir nicht schlecht, flatterte doch sein bestes Stück munter im  Fahrtwind! :-o Der Kerl hatte echt nur seine Stiefel an und ne Aktentasche im Gepäckträger eingeklemmt! …daß man immer in den falschen  Momenten grade keine Kamera zur Hand hat.   Nach kurzer Kultivierungspause im Hotel wollten wir grade Fuß wieder los, als uns in der Lobby der Portier Spencer abfing und jedem von uns  einen noch zwei Tage gültigen Pass für die Cable Car in die Hand drückte „Gäste die grade frühzeitig abgereist wären, hätten diese abgegeben“  – na klasse! Wir wanderten trotzdem erst einmal zu Fuß los, um auch mir die Sweatjacke bei GAP zu holen, da schließlich nicht nur Stefan fror  ;-) Gesagt – getan.   Da die Schlange diesmal nicht ganz so lang war, und grade eine Bahn kam, bei der wir uns außen noch dazu klemmen konnten, fuhren wir durch  bis zur Endstation an der Fishermans Warf – hach was war das ein Spaß!   Wir überlegten kurz, ob wir an der berühmten Lombard Street nicht aussteigen sollten, doch waren dort wohl grade mehrere Busladungen  Japaner zugange, weshalb wir es auf später verschoben, die „crookedest street of the world“ näher in Augenschein zu nehmen.   Die Endhaltestelle Fishermans Warf mit dem Drehteller der Cable Cars - um die Bahnen für die Rückfahrt in die richtige Richtung zu drehen,  was noch immer Handarbeit von Fahrer und Bremser ist, waren wir gleich mitten drin im Trubel der Piers von San Francisco.   Wir wanderten gemütlich in Richtung Pier 39, sahen uns die Straßenkünstler, Buden aller Art und das berühmte Fishermans Warf-Schild an  und erschreckten uns schrecklich, als auf einmal ein „Busch“ aufsprang und „buhuuh“ rief. Stefan hätte dem Kerl am liebsten eine geklatscht,  da er sich kräftig seinen kaputten Fuß anschlug!   An Pier 39 angekommen waren wir – Überraschung! - mal wieder völlig durchgefroren, hielten aber tapfer ein Weilchen durch, um die Seelöwen  zu beobachten, die dort so gerne auf den Holzstegen liegen, waren diese doch mit Ihrem Röhren und Gequietsche echt sehenswert. Wir  wurden auch von keinem Geruch belästigt, der dort sonst herrschen soll, da der stramme Wind ablandig wehte. Am Ende des Piers angekommen  wehte uns der Wind dann zwar fast ins Wasser, doch wir hielten auch hier einige Zeit durch, um den Blick auf Alcatraz zu genießen, daß kurz  aus den tiefhängenden Wolken aufgetaucht  war.   Da es in den Arkaden nicht so kalt war, konnten wir uns in Ruhe umsehen, wohin wir denn Essen gehen wollten und staunten, was es hier nicht  alles zu sehen gab. Von kleinen Ramsch- und Touri-Läden, bis zu Esoterik-Höhlen, einem Kinder Karussell, einem riesigen NBA-Fan-Artikel-  Laden, gab es hier auch unzählige kleine Galerien, Restaurants, … Wahnsinn!   Restaurant ist das richtige Stichwort – ich entdeckte ein Restaurant der Kette Bubba Gump – Shrimps satt – „Da müssen wir hin!“   Leider war es dort rappelvoll und auch die Reservierungsliste zeigte eine  Wartezeit von mindestens drei Stunden  - nenene - wir wollten ja  nicht erst um Mitternacht essen und zogen so wohl oder übel weiter.   Auch in den anderen Fisch-Restaurants sah es platztechnisch nicht so rosig aus, doch wir hatten uns nun einmal für diesen Abend auf Fisch  eingeschossen, weshalb wir uns ja für eines entscheiden mußten und uns bei Pier Market vormerken ließen, wobei wir einen Pager in die Hand  gedrückt bekamen. „Nanu, was soll das denn? Ach sieh an, wenn wir dran sind, piepst das Ding und leuchtet blau auf!“ Wir vertrieben uns die  gute halbe Stunde, indem wir an den Hafen hinunter schlenderten und die Schaufensterauslagen der umgebenden Läden ein wenig näher in  Augenschein nahmen. Als unser Pager dann losging, bekamen wir einen netten Tisch in der Mitte des Restaurants und erfreuten uns gleich mal  an dem Aufsteller auf dem Tisch, der „großes“ Bier versprach, das auch umgehend geordert wurde. Nun, bei uns würde man es schlicht „a  Halbe“ nennen, aber zumindest schmeckte es ganz gut und überbrückte wunderbar die Zeit bis zum Essen, das wirklich sehr lecker war.   Zwischenzeitlich war es 23 Uhr geworden, so daß wir den Rückweg antraten und am Ende der Arkaden zum Taxistand schlenderten, an dem  ganz brav schon eine kleine Schlange anstand. Wir reihten uns ein und genossen die Mords Live-Shows, die rundum geboten waren. Fuhr doch  z.B. eine junge Frau in silbernem Märchenkostüm auf einem Fahrrad herum, mit einer auf dem Gepäckträger installierten Luftblasen–Maschine,  und zog eine breite, herrlich glitzernde Luftblasen-Wolke hinter sich her. Ein Stück weiter spielte ein älterer Mann virtuos auf einem  Saxophon, …   10 Minuten später war die Schlange für die Taxis noch nicht viel kürzer, als ein Rikscha-Fahrer die Reihe auf der Suche nach neuen Fahrgästen  abklapperte. Wir guckten uns kurz an und stiegen ein – selbst schuld – er hatte ja gesehen, daß er keine halben Portionen angesprochen hatte ;-  ) Er radelte uns keine 4 Minuten bis zur nächsten Cable Car Station und wollte dafür 15 $ - nun ja, die hatte er sich wohl verdient ;-)   Weitere 5 Minuten später stiegen wir in die nächste Bahn, kauften fast zu Hause in einem kleinen Laden am Eck noch zwei Flaschen Wasser  für die Nacht und hatten die Köpfe kaum auf dem Kissen, als wir schon im Land der Träume weilten.   Tag 3 San Francisco und Umgebung   5.15 Uhr – die Blase ruft! Na gut, dann eben raus aus dem gemütlichen Bett und da ich ja nun eh schon wach war, erst mal WLAN an, wann ist  denn Sonnenaufgang? Ahhhh, goldene Stunde beginnt um 6.30 Uhr!   Also alles zusammengesucht, Auto geholt und zum Union Square gefahren, wo Stefan sich einen Halteplatz suchte, während ich zu Starbucks  reinflitzte und uns zwei leckere Latte Grande und zwei Bagel zum Frühstück organisierte.   Der Weg zur Brücke war ein Traum, alles war so schön beleuchtet und noch fast niemand unterwegs, weshalb wir staunten, daß sich die  Strecke unerwartet lange hinzog. Hatten wir am Vortrag viel kürzer empfunden.   Kaum an der Conzelman Road angekommen, dann erst einmal ein paar Eingewöhnungsprobleme mit dem Foto-Equimpent – es lag und stand  einfach noch nicht alles, wo es hin sollte und das neue Befestigungssystem war im Stockdunkeln auch noch nicht so ganz intuitiv bedienbar.  Kurze Zeit später waren wir startklar, nur die Sonne nicht! Sie versteckte sich hinter dicken Wolken und es zog wieder Nebel auf. *grrrmpf*   Also rein ins Auto, am oberleckeren Kaffee aufwärmen, den Bagel frühstücken,…wird ja vielleicht doch noch, … Naa jaaa, es reichte grade so  für einige Bilder und „hach ist das schön hier“, bevor der Nebel immer nasser wurde und in Nieselregen überging, so daß wir eine Stunde  später aufgaben, da man zwischenzeitlich weder Brücke noch Bucht sah und machten uns gleich auf die für später geplante Tour entlang der  Panoramaroute auf dem Highway #1.   Nun, die Tour an sich verläuft sehr schön und bietet bestimmt auch herrliche Aussichten, während man so am Ozean entlangfährt,…  vorausgesetzt man hat keine dicke Nebelsuppe und Niesel- bis Platzregen!   Wir stoppten an einem Strand, der uns bei besserer Wetterlage bestimmt enorm gut gefallen hätte, da es dort herrlichsten weißen Sand  hatte, der Strand sich schier endlos in beide Richtungen hinzog und die typischen Stelzenhäuser tolle Motive waren, doch nach 5 Minuten  waren wir patschnaß und stapften durch den immer stärkeren Regen grummelnd zurück zum Auto.   Nach kurzer Konsultation der Karte entschieden wir uns, zum Muir Wood zu fahren, der, wenn sich der Nebel ein wenig lichtete, einfach  herrlich anzusehen war und aus gewaltigen Bäumen bestand, die dick mit dekorativen Flechten bewachsen und behangen waren.  Mit Panoramasicht war´s auch hier bald Essig – man sah keine 20 m weit - so daß man gewaltig aufpassen mußte, nicht einen der seltenen  Radfahrer auf die Hörner zu nehmen. Wenn die keinen Wettkampf gehabt hätten, was man deutlich an den umgehängten Trikot-Nummern  sehen konnte, hätten die sicherlich auch keine zehn Pferde aufs Rad gebracht. Wir haben die armen Schweine jedenfalls echt bedauert, die  blau gefroren vor sich hin strampelten.   Da das Wetter tatsächlich noch schlechter wurde, fuhren wir zurück ins Hotel und genehmigten uns erst einmal einen schönen heißen Kaffee  zum Aufwärmen, bevor wir ein wenig in unserem Zimmer herumlungerten, um die Akku´s aufzuladen, ein wenig am Reisebericht zu schreiben  und per Skype zu Hause durchklingelten. WLAN ist schon ne tolle Sache!   Da es inzwischen nur noch nieselte zogen wir zu Fuß los in Richtung Chinatown, auf das wir schon sehr gespannt waren. Auf dem Weg mußten  wir erst einmal schmunzeln, pennte doch tatsächlich einer auf dem Gehweg, leise vor sich hin schnarchend, auf ein Baustellenschild gelehnt,  vor sich hin! Hatte wohl ne harte Nacht. ;-)   Das Eingangstor nach Chinatown, das Dragon Gate ist dann auch wirklich beeindruckend und läßt in einem die Vorfreude aufsteigen, gleich eine  ganz andere Welt zu betreten …   Ähm ja, das tut man auch, allerdings etwas anders als erwartet ;-) Eine solch gewaltige Anhäufung von Ramsch hatten wir noch nie gesehen! Ein  Laden nach dem anderen, mit T-Shirts, deren Nähte schon beim Hinsehen aufgingen, Buddhas in allen möglichen Formen, Taschen, Mützen,  Kugelschreiber,  … Wir bogen erst einmal in eine Galerie ab, die einen Balkon im ersten Stock hatte, um uns einen Überblick verschaffen zu  können. Die Aussicht beruhigte uns auch gleich und wir schlenderten weiter. Ein Stückchen weiter waren die Straßen mit chinesischen  Laternen und Fahnen dekoriert und die Kitsch-Läden wurden durch unendlich viele Take Away-Lädchen und Restaurants abgelöst. In den  Fensterauslagen stand, lag und hing so einiges, daß bei uns nicht in Topf und Pfanne käme, dort aber wirklich lecker duftete und einfach zur  Atmosphäre beitrug.   Nicht lange den leckeren Düften ausgesetzt, knurrten unsere Mägen nachdrücklich, so daß wir uns im ersten Stock eines Restaurants einen  Fensterplatz suchten und uns Frühlingsrollen und Yasmintee schmecken ließen, bevor wir uns auf den Rückweg machten, dabei durch den  oberen Teil Chinatowns schlenderten, uns in die nächste Cable Car quetschten und ab ging die Fahrt Richtung Hotel. Dort war es nur ein  kurzer Aufenthalt, bis wir wieder unser Auto abholten. Vor der Abfahrt legte ich noch eine kurze Trimm Dich-Runde ein – rauf in den vierten  Stock und wieder runter - hatte ich doch tatsächlich meinen Fotorucksack vergessen „tsss na sowas“.   Durch - wir konnten es fast nicht glauben - strahlenden Sonnenschein fuhren wir zu den Twin Peaks. „Wahnsinn, was man von der Serpentinen-  Zufahrt und von oben für einen herrlichen Blick auf San Francisco hat!“ Da die Aussicht jedoch gefühlt noch 1.000 andere Menschen lautstark  genossen, fuhren wir einige Zeit später wieder runter in die Stadt, um uns die Painted Ladies anzusehen, die berühmte viktorianische  Häuserzeile am Alamo Square, bzw. Capp Street. Dort konnten wir den Anblick der herrlichen Häuser und des traumhaften Parks leider nur  ein paar Mal beim Vorbeifahren genießen, da sich wohl halb San Francisco an diesem Sonntag hierher verirrt hatte und wir auch im seeehr  weiten Umkreis absolute keine Möglichkeit fanden unser Auto zu parken. Schade, doch wir wurden während der Parkplatzsuche bestens  unterhalten, da dort wirklich die wildesten Typen rumliefen. Knallenge Lackunterhöschen, Tuch um den Hals und Springerstiefel waren wohl  der letzte Schrei in der Gay Szene   „tstts“.  ;-) Weiter ging´s dann endlich zur Lombard Street, auf die ich mich schon sehr freute, für die  wir aber erst einmal zwei Straßen weit anstehen mußten, um sie herunterfahren zu können, doch es lohnte sich! „Es ist ein riesen Spaß, diese  gewundene, steile Straße runterzufahren, vor allem, wenn man wie wir, nen durchgeknallten Ami vor sich fahren hat, dessen Außenboxen  dauernd Katzenjammer und Hundegebell von sich geben!“   Viel zu schnell waren wir unten und vor lauter Filmen hatte ich kein einziges Bild geschossen, weswegen Stefan sich ein Stückchen weiter  verwegen in einen nicht ganz offiziellen Parkplatz quetschte und ich zurück und nach oben lief, um mir das ganz nochmal halbwegs in Ruhe  anzusehen und wenigstens ein paar Bilder zu machen.   Im Anschluß führte unser Weg wieder Richtung Fisherman´s Warf. Wir parkten in einem Parkhaus am Pier 39 für 10$, und schlenderten  durch die Arkaden. Wir landeten dann doch im Bubba Gump-Restaurant, da diesmal die Schlange nicht ganz so lang war und wir nach ca. ½  Stunde Wartezeit einen Fensterplatz mit herrlichem Blick auf die San Francisco Bay und Alcatraz ergatterten.  Die darauf folgende, den  Weltbestand an Shrimps mächtig reduzierende Eiweiß-Orgie war einfach „mmmjammm“!  Es ist außerdem wirklich urig dort im Bubba Gump.  Alles ist dekoriert mit Forrest Gump Plakaten, Filmrequisiten, die Speisekarte hängt an nem Ping Pong-Schläger und die Namen der Gerichte  sind einfach Kult: „Lt. Dan´s Shrimps mit Mashpotatos, Shrimps Classic, Shrimps Cajun Style, …“   Vollgefuttert schlenderten wir gemütlich zurück zum Auto – das zum Glück auch noch da war – und fuhren wie geplant noch einmal zu den Twin  Peaks, da ich auf schöne Nachtaufnahmen der glitzernden Stadt hoffte. Leider war es eine typische Schneiderfahrt, da bereits auf dem Weg  Nebel aufzog, der mit jedem Meter dichter wurde „Wieder schade!“.   Alternativ fuhren wir zur Bay Bridge und dort auf einen großen Parkplatz, wo mir zwar schon beim Aufbauen des Stativs die Zähne nur so  klapperten, es aber glücklicherweise für ein paar Bilder reichte, bevor der Nebel auch hier wieder alles einhüllte. Kurz vor dem Abbauen  erschreckte uns dann noch so ein „Hormon-Depp“, der im stockdunklen, ohne Licht, plötzlich wie ein Irrer sein Auto herumschlittern ließ, daß  die Reifen nur so quietschen, es nach verbranntem Gummi stank und seine Freundin schrie wie am Spieß. Er kam uns dabei einige Male doch  extrem nah, weshalb ich uns schon ins eiskalte Wasser springen sah, …   Die Heizung im Auto auf Hochtouren gestellt, wärmten wir uns bei der Fahrt durchs Bankenviertel wieder auf und genossen den direkten Blick  auf unsere ersten amerikanischen Hochhäuser, die mit Ihren blitzenden Fensterfassaden wirklich beeindruckend anzusehen sind. Als auch  hier der Nebel hereinzog war klar, daß Bilder der Golden Gate Bridge in dieser Nacht sicher keine Option mehr waren, so daß wir uns zurück  zum Hotel und recht bald ins Bett begaben.  
Tag 4 San Francisco – Richtung Yosemite NP   Der prüfende 5 Uhr Blick aus dem Fenster zeigte – noch immer dicke Suppe – also Wecker auf 7 Uhr gestellt und zurück ins Bett.   Zwei Stunden später ging es ab ins Bad (heute noch einmal mit dem Luxus Strom für Fön und Co.), dann luden wir das Gepäck für eine letzte  Fahrt in den herrlichen, alten Aufzug und waren nach einer schnellen Tasse Kaffee und einem Croissant auch schon ausgecheckt. Lustigerweise  war vom Haus-Kater heute nichts zu sehen, dafür wuselte ein kleiner Mops herum - ob sich die wohl im „Dienst“ abwechseln?!   Vor dem Hotel empfing uns schönstes Wetter, so daß wir frohen Mutes nach San Leandro zu Apollo fuhren, um unser Wohnmobil in Empfang zu  nehmen. Die große Bay Bridge auf dem Weg dorthin zu befahren war echt ein Erlebnis – was für ein Riesenteil - da bekam man schon wieder so  richtiges „Fernsehfeeling“!   Bei Apollo angekommen war das Tor noch geschlossen, doch fand sich glücklicherweise nach kurzem Rufen gleich jemand, der uns öffnete. Im  riesengroßen, aber sehr leeren Office, fand sich dann ein einziger Mann, der grade ein Pärchen vor uns bediente, das sich wohl auch lautstark  am Tor bemerkbar gemacht haben mußte. ;-) Der Knabe hinterm Tresen stellte sich dann zwar als recht ruppig, aber hilfsbereit heraus  (seltsame Mischung?!).  Seine Hilfe konnten wir dann auch gut beim Telefonieren brauchen, denn offenbar gab es hier am Oklahoma-Airport  keine Möglichkeit unseren Mietwagen abzugeben?!„Das durfte doch nicht wahr sein, hatte uns die Mitarbeiterin von trans-amerika-reisen doch  extra diese Verleihfirma angeboten und empfohlen!“  Herrje, es blieb uns also wirklich nichts anderes übrig, als mit beiden Fahrzeugen wieder  zum San Francisco Airport zurück zu fahren *grrrr*!  Wir holten uns einen Kaffee und warteten ein Weilchen, bis wir zur Übernahme unseres  Wohnmobils aufgerufen wurden. Hach da lachte das Herz, bis wir näher und näher kamen und das WoMo immer größer und größer wurde … Da  stimmte doch etwas nicht?!  Wir sahen uns noch einmal unsere Buchungsunterlagen an – jepp, da stand eindeutig 19 Feet, wollten wir doch auch  ein möglichst kleines, wendiges WoMo haben … das Ding hier war ein Monster!   Wir fragten nach und die Antwort lautete: „Neee, wir haben gar keine unter 23 Feet und da is grad keines da, deshalb sei dieses 25 Feet  WoMo für uns!“Tja, was wollten wir machen? Damit hatte sich die Idee der einen oder anderen kleineren Straße, die wir uns im Vorfeld  ausgerechnet hatten, mit 19 Feet noch befahren zu können, wohl erledigt, von den Sprit-Preisen mal gar nicht zu reden! „Ach was soll´s, wir  sind im Urlaub, lassen wir uns die Karre eben kurz mal erklären!“   „Kurz“ dauerte dann doch seine Zeit, denn von der Lenkradschaltung, über den eingebauten Generator, etc., staunten wir nicht schlecht, als  der Mitarbeiter an der Schalttafel auf einen Knopf drückte und sich ein Drittel des Wohnmobils als ausfahrbarer Erker entpuppte.  „Donnerwetter, da war plötzlich Platz zum Tanzen!“ Die Sache mit der Schwarz- und Grauwasserentsorgung war dann auch noch etwas, was wir  so in einem europäischen WoMo noch nie gesehen hatten, na würde schon klappen! Wir stellten unser Gepäck in den monströsen Laderaum, das  darin ganz verloren wirkte und dann kam die Stunde der Wahrheit! „Sollte ich nun das Monster mit Lenkradschaltung durch den Stadtverkehr  bis zum Flughafen kutschieren oder das Mietauto fahren, für das aber ja kein zweiter Fahrer gebucht war?“ Die Entscheidung fiel auf den  Mietwagen, in der Hoffnung, daß mir keiner reinfuhr! *uuah*   Die Fahrt wurde mir dann auch entsprechend lang und ich war heilfroh, als wir das Wohnmobil bei unserem ersten Hotel abstellten und den  Mietwagen, nach einer Ehrenrunde (dank der verwirrenden Beschilderung) endlich am Flughafen abgeben konnten. Die Abgabe selbst klappte  reibungslos. Kurzer Scan des Barcodes an der Scheibe, Schlüssel steckenlassen, Ausdruck mitnehmen, fertig. Komplizierter stellte sich der  Rückweg zum WoMo dar, da es bei der Autoabgabe-Stelle keine Taxis gab, so daß wir erst mit der BART wieder zum Flughafen fahren mußten  – och Menno! Dort erwischten wir ein Taxi mit einem chinesischen Fahrer, dem wir die Adresse in sein Navi einprogrammieren mußten, da er  kein Wort Englisch sprach aber ununterbrochen lachte. :-o  Die Sprachausgabe des Navis (ein uns sehr bekanntes Modell ) in Chinesisch war  aber auch für uns recht lustig  15$ später waren wir wieder an unserem WoMo und starteten durch. „Nein“ meinte Stefan „Einkaufen können  wir später, jetzt wollen wir erst mal ein Stück vorankommen!“ „Na wo er Recht hat …“   In einem kleinen Städtchen fuhren wir dann bei einem  Safeway auf den Parkplatz und gingen erst mal in den nahegelegenen Drugstore. Hmmm, bei uns wäre das wohl eine Mischung zwischen dm und  kik, mit kunterbuntem Angebot, wo wir uns mit den Teilen eindecken konnten, die der WoMo-Vermieter doch tatsächlich in einem „Campmobil“  nicht für nötig hielt, wie: Schaufel und Besen, Eimer, etc. – hmm!?!?! Mit einer ellenlangen Einkaufsliste (schließlich waren wir jetzt dann erst  mal für längere Zeit nur in den Nationalparks unterwegs) ging´s nebenan in den großen Safeway, wo Stefan schon nach 10 Minuten seinen  „Einkaufskoller“ bekam. Hilft nix, sein Job ist es immer, für Wasser, Grillzeug und die restlichen Getränke zu sorgen, da ich das erst nach dem  abarbeiten meiner Liste erledigen könnte, ergo …. ;-)   An der Kasse waren wir baff: „Wie bitte: 315$ auf dem Display - ja spinnen die Römer äh Ami´s?“   Die Kassiererin fragte mich dann, ob ich denn eine Kunden-Karte wolle … Stefan winkte gleich ab, doch ich hatte da von meiner Tante noch was  im Hinterkopf, daß es da immer Prozente gäbe und da Safeway ja eine landesweite Kette war und wir 4 Wochen, … lange Rede: Kaum den Zettel  ausgefüllt, die Nummer der Plastikkarte gescannt, staunte Stefan nicht schlecht, reduzierte sich der Preis auf dem Display doch spontan auf  249 $!!! Über 20% Rabatt? „Tss, die Ami´s!“   Bis endlich alles im WoMo fahrsicher verstaut war (Habe ich schon erwähnt, daß der Kühlschrank größer war, als unserer zu Hause und sogar  ein Gefrierfach hatte?) waren zwischenzeitlich zwei Stunden ins Land gegangen, so daß wir uns gleich auf die Suche nach einer Campsite  machten. Wir landeten nach einigem Umherirren auf einer Campsite in einem Kaff namens Stanislaus. Richtig typisch war es dort, denn nur ein  Teil des Platzes war für Durchreisende gedacht, der Rest eine, nun ja „Wohnwagensiedlung“! So leben viele Amerikaner eben tatsächlich! :-o  Stefan machte es sich dann umgehend im ausgefahrenen Erker gemütlich und übernahm tapfer die Rolle des „Bier Vorkosters“ (mein Held ;-) )  während ich wie wild alles im WoMo verräumte, uns kurz ein paar Nudeln kochte, Fertigsoße drüber, Dusche ausprobieren … und es schon hieß  „Gute Nacht Johnboy!“ :-)  Hier geht´s weiter zu Seite 2 Wie immer kam nach der Entscheidung erst einmal der arbeitsintensive Teil der Reisevorbereitung, die Recherche. Wann und wohin war nach  eingehender Landkarten- und Reiseführerstudie bald klar, doch da nun feststand, daß wir hauptsächlich in den Nationalparks unterwegs sein  würden, kam die Frage auf, ob wir nun mit SUV und Zelt oder in einem kleinen Wohnmobil reisen wollten.   Der Blick auf die Wetterstatistik ließ uns dann doch zum kleinen Wohnmobil tendieren, was sich einerseits als gute, andererseits auch als nicht  die beste Idee herausstellen sollte, doch ich will nicht vorgreifen.   Während ich das Internet nun also nach guten Preisen für ein kleines WoMo abklapperte stellte ich recht bald fest, daß es so gut wie keine  „Kleinen WoMo´s“ gab (von der Größe her hätte uns so ein umgebauter Dodge oder VW-Bus vorgeschwebt) und wenn, diese extrem viel teurer  waren, als die größeren Brüder.   Fündig wurden wir mit einem 19“ Motorhome dann bei Apollo, einem großen Familienunternehmen, das in Australien schon seit 30 Jahren, in den  Staaten aber erst seit ca. zwei Jahren vertreten ist und in verschiedenen Portalen viele gute Bewertungen hat. Dies wohl nicht zuletzt  dadurch, weil die Fahrzeugflotte einfach nicht älter als zwei Jahre und daher noch nicht so abgeritten sein konnte, wie die der Konkurrenz.   Gebucht haben wir das Fahrzeug dann über trans-amerika-reisen, da diese uns unsere Flüge zu einem wirklich günstigen Preis anboten, den wir  beim Selbstbuchen bei Weitem nicht erreichten.   Tag 1 Flugtag: München – San Francisco Int. Airport Meine Güte, all die guten Vorsätze hatten mal wieder nichts geholfen, es war Abreisetag und nichts fertig gepackt, so daß ich schon recht  übernächtigt aufstand, da mir nachts immer wieder Dinge durch den Kopf gingen, die ja nicht vergessen werden durften …  Ich weiß zwar hinterher nie wie, aber auch diesmal schafften wir es wieder und als Stefans Eltern uns gegen 11.30 Uhr abholten, fehlten nur  noch ein paar Kleinigkeiten, ein paar letzte Handgriffe, es wurden noch ein paar Hinweiszettel im Büro verteilt und wir starteten gegen 12.10  Uhr in Richtung des Münchner Flughafens.   Stefans Vater „quälte“ uns unterwegs mit dem Radiosender B5 („Herrje ist das ein monotones Geleiere und dafür zahlt man GEZ-Gebühren!“),  so daß ich geistig auf Durchzug schaltete und mich in Vorfreude übte, als wir auf der A92 Richtung Deggendorf aus heiterem Himmel plötzlich  im dicksten Stau standen, was mich nun ganz und gar nicht entspannte!   Glücklicherweise löste sich der Stau jedoch rechtzeitig wieder auf und wir kamen pünktlich am Flughafen an. Auch diesmal war es mal wieder  Terminal 2, so daß für Stefans Mutter die von ihr so heißersehnten Garnelen-Spaghetti unseres Stamm-Restaurants von Terminal 1 gestrichen  waren.;-)   Das Einchecken gestaltete sich als gar nicht so einfach, da nun offenbar auch die gute, alte Lufthansa gewaltig Personal einspart und der  Passagier alles selbst mit „seinem Automaten“ erledigen darf. Soll heißen, man muß mit einem Scan seines Passes und dem Barcode des Tickets  (den unseres nicht hatte, was für einige Verwirrung sorgte!) elektronisch einchecken und kann erst danach das Gepäck aufgeben, das dann aber  doch von „echtem“ Bodenpersonal entgegengenommen wird. Wo da nun die Logik liegt?   Bei der Gepäckaufgabe gab´s dann gleich noch eine 50 EUR Überraschung, denn, bei Reisen in die USA gilt die 1 Gepäckstück-Regelung.   „Was tun, die extra Campingtasche hier zu lassen, wäre ja nun auch Irrsinn, schließlich brauchen wir das Zeug da drin ja?“   Wir entschieden uns für zahlen und nicht aufregen!   Im Anschluß ging´s dann noch in ein Restaurant, das „bagutta“ auf einen Teller Garnelen-Spaghetti für Stefans Mom, die jedoch offen  gestanden denen von Terminal 1 nicht annähernd das Wasser reichen konnten und einer Pizza für Stefans Dad. Wir beschränkten uns auf ein  Getränk, würde ja doch bald im Flieger was zu futtern geben. Vor dem Sicherheitscheck verabschiedeten wir uns dann von Stefans Eltern, die  uns in 4 Wochen wieder abholen würden und uns eine gute Reise wünschten.   Die Sicherheitskontrolle dann wie immer „volles Programm“, denn sobald mein Foto-Rucksack von der Röntgen-Maschine wieder ausgespuckt  wurde, kam schon ein Zöllner mit freundlichem Gesicht und dem üblichen Sprengstoff-Test-Haderl auf mich zu und wollte, während er auf die  Testergebnisse wartete, die Kameras begutachten und durch alle Objektive sehen – eh klar!   Mit viel Knoff-Hoff verstaute ich alles wieder im Rucksack und wir marschierten und marschierten,… „Wann kommt denn nun endlich unser  Gate? Die Zeit wird knapp!“ Endlich angekommen, trauten wir unseren Augen nicht, noch eine Sicherheitskontrolle…   *Hmmmpf*, also die ganze Geschichte noch einmal, so daß wir genau zum Boarding-Aufruf an unserem Gate ankamen.  Unser Flieger war diesmal ein Airbus 340-600 – ein riesen Trumm – und unsere Sitze 50 A + C gar nicht schlecht. Stefan wollte unbedingt  „kurz“ mal am Fenster sitzen und blieb es dann den ganzen Flug ;-)  Was soll man über den Flug sagen, außer daß er lang, sehr, sehr lang war?!   Das Bordprogramm in Form von Essen fassen und Fernsehen half zwar, da zuerst ein einwandfreier Afrika Tierfilm lief (doch da kam schon  wieder Sehnsucht auf – falsche Flugrichtung ;-)) danach Gestohlene Identität und Fluch der Karibik 4 lief, doch waren es dann noch immer  über 3 Stunden Flugzeit!  Zwischenzeitlich diskutierten wir über unsere Flugroute, da ich erst gar nicht glauben wollte, daß wir, na ja „fast“ über den Nordpol fliegen  würden. Doch ein kurzer Blick auf die Weltkarte im Handy zeigte, tatsächlich, die Route verläuft über Island und Grönland hinweg.   Kaum hatten wir darüber gesprochen, zupfte mich Stefan ganz aufgeregt am Ärmel „Schau, schau da sind Eisberge!“ … und tatsächlich, da  waren Sie, leuchteten im herrlich blauen Wasser vor sich hin … „Sieht echt sehr schön aus, gell?“ „Hmmm.“ „Neues Reiseziel ?!?! …“   Erfreulicherweise war im Flieger auch der Weg von unseren Sitzen zu den Toiletten, die eine Etage tiefer lagen nicht allzuweit, so daß man sich  in dem kleinen Gang dort immer wieder mal die Beine vertreten konnte. Nach knapp 12 Stunden Flug landeten wir pünktlich um 19.10 Uhr am  San Francisco Int. Airport (am gleichen Tag – das hatten wir bisher auch noch nie) und konnten es - wie wohl alle anderen Passagiere - nach  dem Erlöschen der Anschnallzeichen fast nicht erwarten, endlich aussteigen zu können.  Wir marschierten die Gangway entlang, betraten zum ersten Mal amerikanischen Boden (auf schönem, dickem Teppich) und reihten uns in die  Schlage für die Einreise ein. Allen vorherigen Berichten und Bedenken zum Trotz lief dort alles sehr zivilisiert und auch recht zügig ab. Jeder  mußte seine Fingerabdrücke scannen lassen, es wurde ein Foto gemacht, der ESTA-Antrag begutachtet (die Einreisegenehmigung, was ich ja  glücklicherweise zu Hause schon online erledigt hatte), einige nette Fragen „was man denn in den USA so bereisen wolle“ beantworten und  schon bekamen wir unsere Stempel in die Pässe.   Das Gepäck kam prompt, kurz nacheinander, wurde auf den Wagen gestapelt und schon trabten wir zur BART, der SF Nahverkehrsbahn, die  uns mit der Blue Line kostenfrei zu Autostation von Alamo brachte, wo wir unseren Mietwagen für die Tage in San Francisco abholen wollten.   Während der Zugfahrt quatschen wir mit einem Deutsch-Amerikanischen Pärchen. (Sie war wohl in San Francisco aufgewachsen, doch beide  wären nun weiter ins Landesinnere gezogen, wegen des großen Bebens, daß ja irgendwann erwartet würde, …)  An der Vermietstation mußten wir noch zwei Leutchen abwarten, bevor wir dran waren, was jedoch nicht sehr lange dauerte, da der Papierkram  erfreulich schnell erledigt war.   Im Anschluß ging´s mit dem Aufzug hinunter in die Tiefgarage und es wartete schon die nächste Überraschung. Nanu, keiner da?   Nach einigem Suchen fanden wir eine Angestellte an einem Tischchen sitzen, die gemütlich in einer Zeitschrift blätterte und uns einfach nach  links weiterwinkte. „Ja wie jetzt? Ach, guck mal, hier hängen Zettel mit Alamo-Beschriftung in den Autos, welches ist denn nun unseres?“  Einiges Papier Gewühle später stand fest, daß wir die Guteste an Ihrem Tischchen nochmal belästigen müssen …   Nicht zu fassen, es herrschte freie Wahl zwischen ganz winzigen Stadtflitzern, bis hinauf zum SUV, na primstens! :-o  Wir entschieden uns für einen nicht so tiefen Dodge, dessen Automatikgetriebe Stefan zuerst nicht so recht überzeugte, da er einfach nicht  hochschalte wollte, weshalb wir kurz mal anhielten. Karre aus, Karre an – siehe da, dann ging´s!   Die ersten Eindrücke von Amerika zogen an uns vorbei, bis wir nach nur wenigen Kilometern an unserem ersten Hotel ankamen, dem Best  Western El Rancho Inn in Millbrae, dort lediglich kurz eincheckten, uns aus dem Automaten noch ein Cola und Wasser holten, unter die Dusche  sprangen und auch schon wie die Steine ins Bett fielen.