Copyright © Felicitas Welsch - fee-foto.de - all rights reserved Tag 5 Stanislaus – Yosemite NP  5.15 Uhr klingelte der Wecker, wir streckten uns gemütlich, da ertönte plötzlich ohrenbetäubender Lärm! „Ach du Schande, was ist das denn?“  Stefan sprang wild mit der Taschenlampe herum und bekam nach einer Weile raus, daß das wohl der Gas Alarm war!? :-o   „Wie bitte?“ Der Herd ist doch ausgedreht, die Heizung auch?“  Mit Trick 17 gelang es Stefan dann, nachdem wir alle Fenster- und Türen aufgerissen hatten, den Alarm auszustellen.   Was war das für eine Wohltat für die Ohren und die armen Nachbarn waren sicher auch alle wach *uuups*!  Nun, an diesem Morgen schoben  wir die Schuld noch auf uns, konnten wir doch noch nicht ahnen, daß das wahrlich nicht die einzige Macke des WoMo´s war. Wir fuhren  schleunigst vom Campingplatz runter, studierten auf einem Parkplatz nochmals die Manuals und sahen uns die Gasverbindungen- /schläuche an –  nix zu entdecken also weiter – doch ein etwas mulmiges Gefühl fuhr mit!  In den Sonnenaufgang hinein führte unser Weg durch kleine Städtchen immer weiter in Richtung des Yosemite Nationalpark. Am Eingang  angekommen kauften wir uns bei einem sehr netten Ranger erst einmal die Jahres-Nationalparkkarte, die sich bei einem Anschaffungspreis  von 80 $ immerhin schon ab dem zweiten/dritten Park bezahlt macht. Der Ranger gab uns dann noch den zeitungsähnlich aufgemachten  Yosemite Guide mit (nanu, sogar auf Deutsch) und wir fuhren endlich hinein, in unseren ersten amerikanischen Nationalpark!   Es herrschte sehr wenig Verkehr, so daß wir ganz gemütlich immer bergauf, durch einfach grandiose Redwood-Wälder cruisen konnten.   Gegen Mittag pausierten wir auf einer staatlichen Campsite namens Porcupine Flat, die höchst idyllisch an einem Flüßchen liegt. Nach einer  kleinen Brotzeit, während der einige neugierige Squirrels in der Hoffnung auf ein Brotkrümelchen um uns herum wuselten, gingen wir spazieren  und ich dachte ich höre nicht richtig, als ich ein Murmeltier pfeifen hörte. Ich folgte dem Geräusch - und richtig, aus einem hohlen  Baumstamm steckte eines immer wieder mal die Nase raus!  Na, nix wie zurück zum WoMo, Stativ und Kamera geschnappt und sich erst mal  auf die Lauer nach dem Murmeltier gelegt. Stefan unterhielt sich kurz mit einer Rangerin, die ihm berichtete, daß hier regelmäßig Bären auf  der Campsite gesichtet würden *oho*!   Wir sahen jedoch erst einmal nur den größten Raben der uns je untergekommen war. Nachdem sich das Murmeltier als recht kamerascheu  entpuppte, wanderte ich zurück zum WoMo, tauschte Teleobjektiv gegen Weitwinkel und Graufilter und wanderte zu dem kleinen Bächlein, daß  so idyllisch am Rand des Campingplatzes plätscherte und tobte mich mit dem Fotoapparillo aus.  Stefan wanderte währenddessen noch ein wenig mit der Taschenknipse herum und kam recht nah an ein weniger scheues Murmeltier heran.  Währenddessen kam die Rangerin wieder vorbei und notierte sich schon unser Kennzeichen auf Ihrer Liste, bis wir Ihr sagten, wir wären hier  nur auf einen Zwischenstop und würden hier heute nicht übernachten. Jaaa, obwohl man seine Quittungen hier selbst ausfüllen und mit dem  Bargeld in ein sicheres Kästchen einwerfen mußte, wird der Zahlungseingang wohl streng überprüft.  Nach viel Rangiererei mit dem Monster fuhren wir weiter, freuten wir uns doch schon sehr auf die Fahrt auf der Tioga Pass Road, von der uns  auch unsere Freunde schon so vorgeschwärmt hatten.  Unterwegs staunten wir nicht schlecht, als wir an einem Wohnmobil von kolossalen Ausmaßen vorbei fuhren und direkt dahinter ein Auto  klebte, mit einem Fahrer, der auf den ersten Blick wie ein überdimensionaler Wackeldackel wirkte. Bei näherem Hinsehen entdeckten wir, daß  der PKW an der Anhängekupplung hing und der „Fahrer“ sich als Aufblaspuppe entpuppte. ;-)  Der Tioga Pass ist wirklich eine Traumstraße durch einfach großartige Landschaft! Wir hielten hier und da auf einen kurzen Fotostopp und  waren auch schon auf dem Parkplatz des berühmten Olmsted Point angekommen, wo eine einzelne Pinie auf dem gewaltigen Felsplateau thront.  Nix wie Kamera in die Hand und losklettern!  Was für eine gewaltige Aussicht auf den Tenaya Canyon und den Half Dome in der Ferne das war, wir konnten uns gar nicht satt sehen!  Während ich immer wieder mein Glück versuchte, die Pinie einmal ohne Menschen aufnehmen zu können, hätte Stefan am liebsten einige der  dort herrlich knorrig wachsenden Nadelgehölze direkt nach Hause in unseren Garten gebeamt und wollte sich, genau wie ich, nach einiger Zeit  nur ungern wieder von diesem herrlichen Flecken Erde trennen. Jedoch, die Sonne fing bereits an zu sinken und da wir ja noch ein Stück  weiter nach einem Campingplatz suchen wollten, machten wir uns seufzend an die Weiterfahrt. Weit kamen wir allerdings nicht, bis wir erneut  den Blinker setzten, denn bereits nach wenigen Kilometern liegt rechterhand der Tenaya Lake. Ein wunderschöner, klarer Bergsee mit einem  herrlichen Sandstrand. Baden kann darin aber nur, wer hart im Nehmen ist, denn das Wasser ist eisig, liegt der See doch auf einer Höhe von  knapp 2.500 m.   Beim nächsten Stop konnten wir es fast nicht glauben, waren wir doch auf dem Tioga Pass lt. GPS auf einer Höhe von knapp 3.050 m gekommen  *wow*! Während wir von unserem Haltepunkt auf den in der Sonne glitzernden Ellery Lake hinuntersahen, fiel uns auch wieder auf, daß nun der  Baumbestand doch langsam anfing, dünner zu werden, hatten wir doch bisher immer gestaunt, in welcher Höhe hier noch Bäume wuchsen,  während in den Alpen zu Hause höchstens noch niedrige Büsche eine Überlebenschance hätten. Wir haben darüber recherchiert und  herausbekommen, daß es wohl daran liegt, daß vom Pazifik her (also von Westen) die Luftmassen über die Sierra Nevada geschoben werden,  weshalb sich auch in dieser Höhe noch ausreichend Sauerstoff für einen solchen Pflanzenreichtum findet. 
Wir fuhren vom höchsten Punkt des Passes auf der anderen Seite abwärts in Richtung Mono Lake und bogen auf eine Campsite Richtung Lee  Vining Creek ab, die wir nach viel Gehoppel erreichten und die im dichten Wald, direkt an einem Wildbach liegt. Eigentlich wohl  wildromantisch, doch ich fand es dort offen gestanden ein wenig unheimlich - evtl. doch zu viele Gruselfilme geguckt?;-)      Stefan gefiel sie jedoch, fahren wollte er auch nicht mehr und es war kurz vor Sonnenuntergang, also rangierten wir unseren Koloß auf die  Campsite und hinten rechts auf zwei schnell zusammengesuchte Steine – innen ein kurzer Rolltest mit einer Wasserflasche - paßt, fertig.   Daß wir mit dem ausladenden Riesenhintern unseres WoMo´s ein Mords Glück beim Rangieren hatten, entdeckten wir erst später – einige mm  weiter und wir wären links auf einem Stein aufgesessen *puuh, Glück gehabt*.   Während Stefan die Stühle auspackte und das Feuer in Gang brachte, bereitete ich das Essen vor. Heute sollte es kleine Squashis und  Zwiebeln geben, dazu marinierte ich noch Sirloin-Steaks.   Während die Steaks in der Marinade ruhten, schnappte ich mir die Kamera und ging auf Squirrel-Jagd, da die kleinen Flitzer neben dem  Wohnmobil ganz genüßlich Tannenzapfen knabberten. „Ähmm worunter sitzen die denn da eigentlich?“ Aaah, so sehen also die Food Locker  aus, die bärensicheren Metall-Boxen, in denen überall in den Nationalparks sämtliche Lebensmittel und Kosmetika sicher verstaut werden  müssen, da die Bären sonst sowohl Zelt (mühelos) als auch Auto (ein wenig Mehraufwand aber wohl kein größeres Problem) knacken, um an die  leckeren Sachen (durchaus gerne auch Zahnpasta Tuben) heranzukommen.  Wie gut, daß wir mit dem WoMo das Problem der Räumerei nicht haben – hat die dicke Berta (so wurde das WoMo an diesem Abend getauft)  doch auch Ihre Vorteile.   Das Feuer wollte und wollte in diesem riesigen Metallring, der hier als Grillplatz angeboten war, einfach nicht zur Glut werden, sondern  rauchte nur munter vor sich hin, weswegen wir Kohlen nachlegten und uns die Wartezeit mit einem Gläschen Wein verkürzten. Kaum hatten  wir es uns, inzwischen in sämtliche Jacken eingepackt, die wir dabei hatten (brrr, war das plötzlich kalt) gemütlich gemacht, rumste es auf  der anderen Seite der dicken Berta gewaltig. Wir sprangen auf und guckten uns erschrocken an. „Ööööhm Bär vielleicht, es ist nur das  Fliegengitter der Türe zu?“   Ich bewaffnete mich mit einem Ast, Stefan mit „keine Ahnung“, sprangen einer von vorne, einer hinten rum auf Bertas andere Seite und  sahen … nichts! „Nanu, was hatte dann diesen Krach verursacht?“ Tannenzapfen die von den Bäumen aufs Dach gefallen sein könnten, fielen  definitiv aus, dafür war der Kracher viel zu laut gewesen!? Wir liefen noch mal um das WoMo herum, nein, es war absolut nichts zu sehen, im  Licht der Taschenlampen. „Hmmm!!!“ Setzten wir uns also wieder ans immer noch vor sich hin qualmende Feuer und grübelten: „War die Aktion  von uns grade mutig oder dämlich gewesen? Was hätten wir denn gemacht, wenn da wirklich ein Bär vor der Tür gestanden hätte?“ Nun, ich  hätte zumindest gleich neben mir die Dachleiter rauf spurten können … ;-)  Das End vom Lied dieses Abends war – entweder war die Asche drunter total naß oder der Metallring viel zu hoch - hier konnte jedenfalls nix  gegrillt werden, weshalb die Steaks in der Pfanne landeten. Dort wurden sie erfreulicherweise schön weich und perfekt auf den Punkt medium.  Der unerfreuliche Teil war natürlich der Geruch im WoMo und die Putzerei hinterher, aber was soll´s – der Abend war nun eh schon  fortgeschritten und wir wanderten bald ins Bett. 
Tag 6 Yosemite NP – Millerton Lake   5 Uhr – klarer Sternenhimmel – raus aus den Federn und retour in Richtung Mono Lake, um hoffentlich die herrlichen Tuffstein-Skulpturen vor  die Linse zu bekommen.   Dort angekommen stellten wir nicht zum ersten Mal fest, daß unsere dicke Berta für Abenteuer so gar nicht zu haben war, denn erstens war  die Ausleuchtung durch die Scheinwerfer derart funzelig, daß wir witzelten, ob wir denn nicht lieber die Taschenlampen vorne am Kühler  befestigen sollten und wir uns mehr oder weniger vorantasten mußten. Zweitens war die Gravelroad eine nerv tötende Rappelei und Schaukelei,  mal ganz abgesehen von der Tatsache, daß wir die ja eigentlich nicht befahren dürften *räusper*. Irgendwann kamen wir dann am Uferstreifen  des Mono Lake an, nur leider nicht an der erhofften Stelle mit den Stalakmiten. Schade, aber da die Sonne nun schon aufging, wurde eben das  Beste daraus gemacht und ich machte einige Bilder vom Steg aus, auf dem ich gefühlt fast festgefroren war, während Stefan im WoMo  Kaffee kochte. Zurück im WoMo angekommen diskutierten wir kurz, ob wir die 30 Meilen bis zur Geisterstadt Bodie fahren sollten – ich wollte  ja schon, Stefan zog es aber zurück in den Yosemite NP – na gut, fahren wir eben retour zur Natur!   Auf dem Weg probierten wir an einer RV-Campsite zum ersten Mal die Dumperei aus, da die Anzeige bereits blinkte, daß der Abwassertank  voll sei? Nun, es klappte alles ganz reibungslos, auch wenn wir schnell feststellten, daß die dicke Berta entweder nur einen Abwassertank von  der Größe eines Putzeimers haben konnte, oder die Anzeige hinüber war – hmmm, da war doch die Sache mit dem Gas Alarm – uns dämmerte  schnell, daß wir grade wieder eine neue Macke des WoMo´s entdeckt hatten.   An einem kleinen Laden stoppten wir noch kurz für frisches Brot, hoben Geld an einem winzig kleinen ATM ab und fuhren nicht viel später  wieder in den Yosemite. Dort fanden wir nach kurzem Suchen das herrliche Plätzchen an einem kleinen See wieder, daß ich uns am Vortag im  Vorbeifahren schon vorgemerkt hatte und genossen bei grandioser Aussicht unser Frühstück.  Danach hielt mich nichts mehr und ich ging, mit Kamera und Stativ bewaffnet hinaus, während Stefan noch zögerte, denn es war immer noch  lausig kalt. Mit einigen, hoffentlich schönen Bildern mehr im Gepäck fuhren wir dann schnurstracks ins Yosemite Valley und parkten bei den Vernal Falls.  Kaum um die erste Baumgruppe herumgelaufen, drehten wir entsetzt wieder ab. „Haben die hier ein Volksfest? Wo kommen die  Menschenmassen her?“ Hatten wir bisher die Ruhe und relative Einsamkeit auf der anderen Seite des Yosemite genossen, war das ein echter  Schock für uns. Da auch der Wasserfall nur vor sich hin tröpfelte stiegen wir wieder ein und fuhren noch ein Stück weiter ins Valley hinein.  Landschaftlich gab es hier wahrlich nichts zu meckern, die Aussicht auf die umliegenden Berggipfel, die weiten Wiesen und großen Bäume  waren sehr beeindruckend. Auch bestaunten wir den größten Granitblock der Erde, den El Capitan, doch war dort derart viel los, daß bei dem  Geschnatter der vielen Menschen der Naturgenuß für unseren Geschmack auf der Strecke blieb und wir noch ein Stück weiter fuhren, wollte  Stefan hier doch unbedingt auf den so hochgelobten Campingplatz, um einmal früh angekommen zu sein und den restlichen Tag gemütlich  angehen zu lassen.   Daraus wurde leider nichts, denn wir sahen plötzlich deutlich, was der Reiseführer damit meinte, daß der Yosemite den größten Parkplatz der  USA beheimaten würde – es wuselte wie in einem Ameisen-haufen *herrje*. Stop and Go, Gehupe, Streß pur! „Nenenene“, hier wollten wir ganz  sicher nicht bleiben! Also studierten wir die Landkarte und entschieden, uns eben heute schon in Richtung des Sequoia NP aufzumachen.   Gesagt, getan – wir fuhren aus dem Yosemite heraus, legten hier und da einen kurzen Fotostopp ein und bogen dann auf gut Glück ab von der  Interstate 99 ab in Richtung Millerton Lake St. Rec. Area.   Goldrichtige Entscheidung! :-) Eine Landschaft, die uns mit den Hügeln und dem verbrannten, blonden Gras so richtig gut gefiel und ein wenig  Afrika-Feeling in uns aufkommen ließ. Unterwegs fragten wir aufgrund mangelnder Beschilderung noch einen älteren Herrn nach dem Weg und  waren wenige Minuten später schon am Eingangstor, das allerdings unbesetzt war und nur die übliche Do-it-yourself-NP-Abrechnung bot. Eine  Tafel mit den Gebühren, Umschläge für das zu entrichtende Entgelt und eine Kassenbox – funktioniert eigentlich ganz gut das System,  vorausgesetzt man hat die passenden Geldscheine parat. ;-)   Der Campingplatz dort liegt traumhaft am San Joaquin River und ist in großzügige Parzellen unterteilt, so daß wir nach einer  Orientierungsrunde freie Wahl hatten, da kaum Plätze belegt waren. So wurde es dann doch noch ein „richtiger“ Urlaubsabend, der vor dem  Sonnenuntergang noch genug Zeit für die Essenvorbereitung und einen gemütlichen Drink gab.  Sogar für ein wenig Handwäsche und eine  gepflegte Dusche reichte es – nun ja, fast.;-)   Als ich mich mit unserem mageren Vorrat an Coin´s Richtung Duschhäuschen auf den Weg machte, hatte mir Stefan schon berichtet, daß es  dort nur mit ein wenig Trick 17 hieß: Wasser marsch.  Das Duschhäuschen war denn auch recht in Ordnung, wenn auch ohne Fenster, so daß man durch die Hitze und Feuchtigkeit darin in  Sekundenbruchteilen vollkommen im eigenen Saft stand. Aus den Klamotten geschält machte ich mich ans Werk, nach Einwurf der Coins durch  drehen/drücken/schieben irgendwie den Wasserhahn zum Laufen zu bekommen  - keine Chance. *zensiert*  Zog mich also wieder an und versuchte mein Glück nebenan. Dort wieder startklar stellte ich fest, daß nebenan wohl der nachträgliche, hier  handschriftlich vermerkte Zusatz fehlte, daß sich der Preis erhöht habe und man nun einen Coin mehr einwerfen müsse. *grrr*   Ich zählte, Ihr ahnt es? „Das gibt’s doch wohl nicht, es fehlt ein Coin! *zensiert*“  Also nochmal rein in die Klamotten und wieder nach nebenan gehuscht – und siehe da – nach Einwurf eines weiteren Coins lief das Wasser genau  die vorgegebenen 3 Minuten! Warum nicht gleich so?!.  Zurück auf der Campsite zog es mich für ein Weilchen mit Kamera + Stativ in die Umgebung, während Stefan uns ein schönes Lagerfeuer  machte. Einen weiteren Drink in der Hand sahen wir uns dann den Sonnenuntergang an, aßen unsere selbstgemachten Burger (die leider mal  wieder in die Pfanne mußten, da auch hier die Tonne für ein Lagerfeuer hervorragend, zum Grillen aber viel zu hoch war) und saßen dann,  begleitet vom Geraschel zweier Waschbären, die versuchten in die umliegenden Food Locker oder Mülltonnen einzubrechen, gemütlich am  Feuer, bis uns die Müdigkeit zwang, den Abend in der lauen Brise zu beenden und im WoMo umgehend in Morpheus Arme zu sinken. 
Tag 7 Millerton Lake - Sequoia NP   Wir schliefen einigermaßen aus, so bis kurz nach 6 Uhr ;-), schlürften einen Kaffee und – es half alles nix … „Du, ich glaub ich bin krank!“   Ich bekam vor lauter Halsschmerzen fast keinen Ton heraus, der Kopf dröhnte, die Nase lief, … na das ist im Urlaub ja hochwillkommen  *grummel*!  Trotzdem legte ich noch eine kurze Handwäsche ein, da die neu gekauften Handtücher nicht nur nach Industrie „müfften“, sondern auch kein  bißchen trockneten.  Gegen 7.30 Uhr fuhren wir dann durch die herrliche Landschaft zurück zum Highway und träumten so vor uns hin, als plötzlich vor uns ein  Kojote über die Straße lief. Na der hatte einen Mords Dusel, daß er uns nicht unter die Reifen gekommen war! Wieder hellwach kontrollierten  wir beim nächsten Stop, ob denn unsere kleine Actionkamera (eine GoPro Hero), die wir auf der Windschutzscheibe montiert hatten, den  Kojoten erwischt hatte – jawoll, man sieht ihn kurz über die Straße flitzen!   In Fresno gingen wir bei Target in einer großen Mall nochmal einkaufen. Ein riesiger Laden, aber nicht wirklich gut sortiert, also schnell durch,  alles im WoMo verstauen und weiter zum Sequoia & Kings Nationalpark.  Am Gate rechnete sich dann auch gleich der erworbene Annual-(Jahres-)Paß, mit dem wir ja nun in staatlichen Parks keinen Eintritt mehr  bezahlen mußten.   Wir kurvten gemütlich auf dem Generals Highway umher und genossen den herrlichen Wald, doch wo bleiben denn die Sequoias? Kaum davon  gesprochen, fuhren wir schon rechts ran, denn links erhoben sich majestätisch die ersten beiden Riesen und markierten den Beginn des Giant  Forrest. Wir gingen gleich mal hinüber und bestaunten diese unglaublich großen Bäume mit der schönen roten Rinde, als wir sahen, daß ein Mule  Deer gemütlich dort herumwanderte und sich von uns kein bißchen stören ließ - hach wie schön!   Wir fuhren weiter und bogen kurz darauf in den Parkplatz beim General Sherman Tree ein. Auf dem Fußweg zum General Sherman Tree  bestaunten wir gleich einmal einen umgestürzten Sequoia, der quer über dem Weg lag und in den man einen Durchgang gefräst hatte, durch  den man vollkommen problemlos mit nach oben gestreckten Armen durchlaufen konnte  – Wahnsinn!   Am General Sherman angekommen, stand uns dann wahrhaftig erst einmal der Mund offen.    Dieser gewaltigste aller Mammutbäume ist der größte lebende Baum der Erde, dessen Alter auf 1.900 bis 2.500 Jahre geschätzt wird und der  mit einer Höhe von 85 m und einem Volumen von 1489 Kubikmetern einfach atemberaubend ist. Rechterhand liegt ein bei einem Wintersturm  im Jahr 2006 herunter gebrochener Ast, der einen richtigen Krater in den Weg geschlagen hat und einem nochmals eindrücklich vor Augen  führt, welch gewaltige Masse die Natur diesem Baum geschenkt hat.   Wir liefen im Anschluß dann zuerst den Congress-Trail, einen von mehreren Rundwegen und arbeiteten uns in den nächsten Stunden noch durch  einen weiteren Trail, da man von diesem traumhaften Riesenwald einfach nicht genug bekommen konnte.  Viele der Bäume hatten im Laufe Ihres Lebens wohl mehr als ein Feuer gesehen, denn viele haben Brandschäden, was teilweise so weit führt,  daß eine Seite vollkommen normal aussieht, während die andere Hälfte vollkommen verbrannt ist.  Allzubald waren (obwohl wir wirklich sparten) leider die Speicherkarten voll und wir machten uns auf den Rückweg zum WoMo.    Nach kurzer Fahrt endet dann das Sequoia-Gebiet grandios mit zweien dieser Riesenbäume, durch die die Straße hindurch führt und wir mit  der dicken Berta grade noch so durch paßten.   Die nächsten 20 km waren dann durch eine Baustelle wahrlich kein Fahrvergnügen und ich war heilfroh, daß Stefan fuhr, denn die Fahrspur war  teilweise derart eng, daß ich des öfteren unauffällig zusammenzuckte, da ich uns schon den Abhang hinunterstürzen sah.  Die Strecke zog und zog sich, wir blätterten im Reiseführer, fanden aber keinen Hinweis auf eine Campsite. Um so froher waren wir dann, ein  Schild zu einem staatlichen Platz  zu finden und bogen auch umgehend ab.   Im Eingangsbereich wollten wir eigentlich beide nicht aussteigen um die Anmeldung ausfüllen, erledigten es aber trotzdem gleich, steckten  20,- $ in den Umschlag, gab´s halt 2 $ Trinkgeld, wir hatten es nicht passend und hatten es damit vor allem hinter uns, denn wir waren echt  platt. Gleich nach der nächsten Kurve waren wir froh, so entschieden zu haben, denn da stand ein Land Rover und davor hatten zwei Ranger  einen Mann ordentlich in der Mangel, der wohl dabei erwischt worden war, seine Sachen im Zelt gelassen zu haben, statt sie wie  vorgeschrieben in der Bären-Box zu verstauen.  „Hui – das waren Töne – die Ranger haben in den Nationalparks genauso viel Rechte wie die Polizei außerhalb – da haben wir den Sünder nicht  beneidet.“ ;-)  Wir entschieden uns nach einer Orientierungsrunde dann für die Nr. 14, bei der die Äste noch am höchsten hingen, hatten beim Rangieren  aber trotzdem Sorge um die Klimaanlage auf dem Dach.   Was hatten wir auch die dicke Berta bekommen, wenn wir doch eigentlich ein kleines WoMi gebucht hatten. *grummel*.  Nach einem schönen kühlen Cola latschte ich dann doch runter zu den Rangern, um sicher zu gehen, daß die Lebensmittel im WoMo auch sicher  nicht in Boxen gebracht werden mußten, war doch das Schild an der Box auf unserer Campsite nicht ganz einleuchtend, denn es zeigte einen  Kühlschrank, der für o.k. befunden, aber Schranktüren, die mit „ab in die Box“ gekennzeichnet waren?   Nene, meinte der sehr nette (und äußerst ansehnliche ;-) Ranger dann, im WoMo sei alles o.k. … und mit einem Seitenblick zum „Sünder“, den  sein Kollege noch in der Mangel hatte „es wäre gut wenn alle Parkbesucher so vernünftig und …Natur bewußt seien!  „Ähäm, na wunderbar, das wollte ich ja nur wissen – ich geh dann mal wieder.“ Auf dem Rückweg sah ich noch einen Specht mit roter Haube wie  wild auf einen Ast einhämmern und vor dem Waschhäuschen meinen ersten amerikanischen Trinkwasserspender, wie man ihn bei uns auch nur  aus Filmen kennt. Da dort aber grade reger Betrieb herrschte, habe ich ihn nicht ausprobiert *schäm* der Strahl kam nämlich ganz schön  rausgeschossen und ich wollte ja nur ein Schlückchen trinken, nicht mich komplett damit duschen. ;-)  An unserem Platz war Stefan grade dabei, ein Feuerchen für uns anzuzünden, jedoch rein der Gemütlichkeit halber und als Afrikafeeling,  sollte hier ja jede Menge Bären haben, die hier rumstreunten.  Grillen war nicht, da wir ja kein Fleisch aufgetaut hatten. Machte ich halt Salat  und dazu Hot Dogs – war auch prima.  Als wir grade bei einem Gläschen Wein saßen, kamen die Ranger vorbei, wir hielten noch ein kurzes Schwätzchen und hielten nach Sternen am  Himmel und Bären am Boden Ausschau – doch weder von den Einen noch den Anderen war etwas zu entdecken, weshalb wir recht bald ins Bett  wanderten – die Erkältung hatte mich wirklich total platt gemacht – gute Nacht!   .  
Tag 8 Sequoia Aerea - Alabama Hills   Morgens um 6.30 weckte uns die Müllabfuhr, die mit lautem Gerumpel die Tonnen auf der Campsite leerte. „Gähn – irgendwie sind wir noch  nicht ganz wach!“ Nach einer kurzen Katzenwäsche wurde es beim Ausparken gleich spannend – herrje hoffentlich reißen die Äste nicht doch  irgendwas an der Klimaanlage kaputt, ne alles klar *puuh* – und wir fuhren durch sehr typisch amerikanisch anmutende Kleinstädte südlich  Richtung Bakersfield auf der Interstate 99 und hielten nur für einen kurzen Tankstopp.  Dort überlegten wir, welche Richtung wir nun einschlagen wollten. „Sollen wir erst in Richtung Lone Pine zu den Alabama Hills fahren, oder  gleich in´s Death Valley?“ Die Entscheidung fiel auf die Alabama Hills, was sich bereits nach kurzer Zeit optisch als hervorragende Idee  herausstellte.  Unterwegs dorthin zuckten wir ein paarmal ordentlich zusammen, donnerten doch Jets im Tiefflug über uns hinweg, aah richtig, fiel uns ein,  über der Mojave Wüste trainieren ja die Piloten der AirForce.   Da kam mir doch gleich wieder der Film „Top Gun“ in den Sinn – „Hah, wo wir nicht überall rumkommen, scheeeeee“!   Kurz vor Lone Pine bogen wir ab in die Alabama Hills und waren hin und weg. Glühende Felsen, blauer Himmel mit dekorativen Wolken  geschmückt - „Aug und Herz was begehrst Du mehr?“  Eine traumhafte Landschaft, die zu durchfahren ein Genuß war, der, als wir in Richtung des Mount Whitney fuhren (der mit 14494 ft. Höhe  sehr beeindruckend anzusehen ist) noch von einem davor liegenden Unwetter-Wolkenband gekrönt wurde, daß ich gleich mit Kamera und Stativ  bewaffnet einzufangen versuchte, um unseren Lieben daheim einen Eindruck dieses herrlichen Schauspiels zeigen zu können.  Wir fuhren dann wieder in Richtung Hügellandschaft und bogen von der Horseshoe Medow in eine Stichstraße ab, die, eingebettet in herrliche  Felsformationen, einfach ein Traum von einem Übernachtungsplatz war.   Leider stand auf dem Stellplatz schon ein VW-Bus mit zwei, sich nackig sonnenden Männern, so daß Stefan sich ein Stück weiter seitlich  hinstellte und ich erst mal ausstieg und vormarschierte, um mir den weiteren Straßenverlauf anzusehen. „Hmmm, sieht eigentlich durchaus  machbar für unsere dicke Berta aus, Straße o.k. und dann ein Stellplatz, der groß genug zum Wenden sein sollte, na das wäre doch optimal für  diese Nacht!“   Plötzlich hupte es hinter mir, ich drehte mich um und sah, daß Stefan wohl vom hohen Fahrersitz der dicken Berta aus gesehen, zum gleichen  Ergebnis gekommen und losgefahren war, doch …. beide hatten wir nicht bedacht, daß Berta ein wirklich unheimlich ausladendes Hinterteil hat  … und … Berta steckte fest … und wie … ihr Hinterteil hatte sich schön tief in den Sand gegraben....  Es ertönte erst einmal ein kollektives,  herzhaftes „Scheiiiiße!“;-)  Gut, damit hatte es sich also erst einmal etwas mit dem ruhigen Nachmittag!  Wir sammelten Steinbrocken zum unterlegen, Stefan ließ Luft  aus den Vorderreifen, ich grub mit Töpfen und Schüsseln Sand zur Seite (neeeein, warum sollte ein Campingfahrzeug auch mit einer Schaufel  ausgestattet sein, es gab ja auch keine Auffahrrampen zum Höhenausgleich, etc.) *grrrrr* aber es war absolut nichts zu machen, Berta  rührte sich keinen Millimeter.   Stefan kühlte dann Stirn und Gemüt mit einem Bier, ich wanderte bergauf um bei den beiden Nackedeis nach Hilfe zu fragen. Die Beiden  waren zwischenzeitlich bekleidet und trabten mit hinunter, um sich die Sache anzusehen.  O-Ton: „Oh my gosch, yeah, well, ahm, you stuck in, I see!“  Hmmmm: „Was ned sagst, des is uns no gar net aufgfalln?“  .  Nein, einen Highlift-Jack, also Wagenheber hätten sie auch nicht dabei…“und nu?“  Da die Beiden dann meinten, sie würden jetzt Richtung Lone Pine zurück fahren, baten wir sie, doch bitte bei der örtlichen Garage Bescheid zu  geben, daß wir einen Abschleppwagen bräuchten, der uns herausziehen kann. „Jaa, klar, kein Problem, sie würden Bescheid geben“ versprachen  sie und zogen von dannen.   „Tja, was nun?“ Wild campen wollten wir hier ja ohnehin, wenn auch nicht grade „weil“ ;-)     Der Vorteil war, daß wir zwar richtig festsaßen und das  WoMo zwar recht schief stand, Kochen und Schlafen später aber wenigstens  einigermaßen klappen sollte, weshalb wir zum ursprünglichen Plan zurückkehrten und erst einmal die Landschaft durch diverse Linsen und einen  schönen kühlen Drink genossen. Es wurde später und später und als Stefan von einer kleinen Wanderung zur Straße hoch zurückkam, mit der  Meldung: „Also die letzte halbe Stunde war weder irgendwo ein Auto zu sehen, noch hat´s hier irgendwo Handy-Netz und Lone Pine ist doch  einige km weit weg!“ wurde ich dann doch zunehmend unentspannter. Es half zwar alles nix und ich saß im WoMo und brachte den Reisebericht  auf den aktuellen Stand …    „Aber warum kommt denn niemand, um z.B. Bescheid zu geben, daß sie vielleicht erst einen größeren Truck besorgen müssen, um uns hier  rausholen zu können?“ Ob die Beiden überhaupt Bescheid gegeben haben?“  Ich greife jetzt mal vor und verrate schon an dieser Stelle, daß die Blödmänner ihr Versprechen natürlich nicht eingehalten haben! *grummel*   Es dämmerte, es wurde dunkel und es rührte sich – logisch - nix!  .  Unsere Mägen knurrten zwischenzeitlich lautstark, so daß wir den Ofen anschmissen und uns eine Pizzaecke buken. Das war wenig Aufwand,  denn ich fühlte mich, neben der Aufregung im Nirgendwo festzusitzen, wieder zunehmend schlechter und ging auch sehr bald ins Bett.   Alle Versuche vorher, der Mücken- und Fliegenplage Herr zu werden, waren gescheitert, für jede rausgescheuchte/erlegte schienen 10 neue  aufzutauchen, so daß es die ganze Nacht brummte und sirrte und mir mehr als ein Dutzend neue Stiche bescherte. Stefan komischerweise  mußte unter seiner Decke hermetisch abgeriegelt gewesen sein, er hatte keinen einzigen Stich abbekommen. *unfair, so was von unfair*  Ansonsten war die Nacht sehr ruhig, man hörte nur ab und an eine Eule rufen. Die Sterne funkelten und es wären sicher ein paar schöne  Nachtaufnahmen dabei herausgekommen, doch ich war einfach total erledigt und pennte über den Gedanken irgendwann ein. 
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