Copyright © Felicitas Welsch - fee-foto.de - all rights reserved Tag 16 Moab/Arches NP Es war wieder eine lausig kalte Nacht und am Morgen regnete es noch heftig, so daß frühes Aufstehen abgeblasen und sich nochmal im Bett  eingerollt wurde.   Erstaunlicherweise zur Abwechslung mal relativ ausgeschlafen gabs erst mal Frühstück und wir skypten zum zweiten Kaffee mit Stefans  Eltern und dem Büro- zu Hause alles o.k. - checkten unsere Mails, erledigten einige aufgelaufene Fragen vom Geschäft und wanderten dann zum  Bummeln durch den Ort, da selbst Stefan bei dem Ekelwetter die Argumente gegen einen Einkaufsbummel ausgegangen waren - haa! :  Wer als erster mit einem Mitbringsel zuschlug war dann Stefan - typisch!   Er wurde beim Dirt T-Shirt Shop fündig, die Ihre Shirts tatsächlich mit dem dort vorkommenden rostroten Lehm färben. Ich fand dann auch  noch eines und organisierte nebenan einige Mitbringsel wie Traumfänger, Broschen und Magnete und gönnte mir "tata" dann einen silbernen  Kokopelli-Anhänger (indianischer Flötenspieler der Glück bringen soll) mit Mondstein Inlays, der sogar Stefan gleich gefiel "hört, hört"! ;-)  Gegenüber fanden wir dann endlich ne warme Jogginghose für Stefan, die er zu Hause vergessen hatte und landeten danach in einem total  kultigen Westernladen, bei dem wir noch 3 alte Saloon-Coins und eine handsignierte CD von einem jungen Sänger namens Chance Carter aus  Moab erstanden, der wohl landesweit grade groß im Kommen war.   Nach so viel Shopping knurrte uns der Magen, weswegen wir diesmal "gepflegt" zum frühen Mittagessen bei Wendy´s einkehrten. ;-) Meiner  Meinung nach die beste FastFoodKette, denn alles ist blitzsauber, das Personal freundlich, vor allem aber das Essen prima. Die Pommes nicht  zu fettig, Ketchup kann man sich selbst in kleine "Papp-Becher" (nicht das üblich Plastik) abfüllen, die Burger sind spitzenmäßig im Geschmack  und werden in einem Papp-Halter serviert, so daß man sich endlich mal nicht von oben bis unten bekleckern kann. ;-)  Zur Verdauung wanderten wir zurück zum WoMo und fuhren dann schnurstracks in den Arches NP, da es endlich langsam heller wurde.   "Wurde ja auch Zeit, der Wetterbericht hatte schon für morgens ein Ende der Regenfront vorhergesagt!"  Hier geht´s weiter zu Seite 2 (Teil2) Wir fuhren im Arches NP dann erst mal den Viewpoint des Balanced Rock an. Wirklich verblüffend, was die Erosion hier geschaffen hat und  vor allem daß er nun schon so lange so zu bewundern war. Dann wanderten wir dort noch ein wenig herum und fuhren im Anschluß noch einmal  zum Garden of Eden (der uns am Vortag schon so gut gefallen hatte) und von dort weiter zu den North- und South Window Arches, die aber  reichlich überlaufen waren, so daß wir weit und breit mit der dicken Berta nicht stehen bleiben konnten und deshalb weiter zum Salt Valley  Overlook fuhren, gefolgt vom Fiery Finance View, wo gewaltige Felstürme eine Art Irrgarten bilden, wovon man sich jedoch ohne Permit nur  von oben einen Überblick erlauben kann und zur Sand Dune Arch, wo wir auf der Wanderung fast festgefroren wären. ;-)   Die Arch liegt nicht sehr weit vom Parkplatz entfernt, eigentlich sollte es nur eine ca. ½ stündige Wanderung sein, führt jedoch durch enge,  kleine Felspassagen, in denen der Wind einem fast die Haut vom Gesicht zog und wir zur Krönung auch noch einen schönen dicken Regen-  /Graupelschauer abbekamen, der gar nicht mehr aufhören wollte.   Wir legten uns im WoMo also erst mal trocken und beratschlagten. Für die berühmte Delicate Arch war es die falsche Tageszeit und bei  diesem Wetter ohnehin keine Option, … und beschlossen daher, unser Glück außerhalb des Parks mit der Panorama-Route am Colorado-River  entlang zu versuchen, was auch zumindest von der Luftfeuchtigkeit her eine gute Idee war. ;-)   Wir konnten einige Wagemutige beim Rafting beobachten, stoppten an einem Weingut (der Castle Creek Winery) für ein Fläschchen Wein  direkt vom Erzeuger für den Abend und bogen dann zum Manti La Sal National Forrest ab, in dem sich eine grandiose Straße nach oben windet  und die im nachhinein betrachtet für unseren Geschmack einen der schönsten Ausblicke auf unserer Tour durch den Westen der USA bot.  Da das schlechte Wetter uns zwischenzeitlich eingeholt hatte, fuhren wir wieder zurück in den Arches NP, wo es nun traumhaften blau-weißen  Fotohimmel hatte, fast keine Fahrzeuge mehr unterwegs waren und es uns so gar nicht wieder in den Trubel nach Moab zurückzog, weshalb wir  unser Glück einfach auf dem Devils Garden Campground versuchten, der lt. Reiseführer einer der schönsten und somit auch populärsten  Campingplätze Amerikas sein sollte.   "Was sollen wir Euch sagen? Wir haben tatsächlich einen Platz ergattert - juhuu!"   David, der Ranger of Duty, konnte uns noch die Campsite Nr. 35 anbieten, weshalb ich ihn umgehend zu meiner "favourite person of the day"  erklärte, was ihn so freute, daß er prompt feuerrot anlief!    Wir rangierten uns also auf unseren Platz und sprangen gleich wieder begeistert hinaus, denn diese Campsite war einfach der Hammer!  Inmitten von herrlichen, glattgeschliffenen Felsformationen gelegen, konnten wir gut verstehen, woher der Ruf dieses Platzes kam.  Die auf der Nachbar Campsite wehende Flagge paßte hervorragend, denn soooo angekommen, hatten wir uns in Amerikas Nationalparks noch  nie gefühlt.  Stefan entdeckte gleich mal einige Hasen und Erdhörnchen und flitzte Ihnen mit der Taschenknipse hinterher, während es mich gewaltig in  den Fingern juckte, mit der dicken Kamera ein wenig zu wandern, was ich dann auch umgehend in die Tat umsetzte.   Stefan wollte auf der Campsite bleiben, da er meinte "Erstens gibt's hier direkt vor Ort schon so viel zu gucken und zweitens bin ich heute so  viel gefahren, daß ich mir jetzt mein Füße hoch und Feierabend Bier in die Hand verdient habe!" Da gab´s nichts zu widersprechen. ;-)   Ich wanderte also herum und bog dann auf den Trail in Richtung der Arches ab, auf dem ich ein gutes Stück entlang wanderte und vollkommen  hingerissen von der Landschaft war. Einzig - die immer wieder auf den Schildern zu lesende Warnung, wegen der Berglöwen nicht alleine zu  wandern - machte mir die Sache nicht ganz geheuer, weshalb ich bei Sonnenuntergang froh war, wieder unversehrt im Camp angekommen zu  sein.  USA 2011 - Teil 2 Stefan war inzwischen - vermutlich nicht zuletzt durch das zweite Bierchen ;-) - bester Dinge und warf grade reichlich Feuerholz in die  Grillschale, das auch ausgezeichnet brannte und auf dessen Glut wir uns später das von mir noch kurz vor der Wanderung marinierte  Steakfleisch grillten. Dazu gab´s noch Butternut Kürbis und Kartoffeln aus der Alufolie - mjaammmm!   Zwischenzeitlich war die Sonne komplett unter gegangen und es wurde auf Knopfdruck wieder saukalt, weshalb wir froh um unsere  Holzreserven waren, die fleißig nachgeschürt wurden. Wir rochen zwar hinterher wie frisch geräuchert, aber das war es uns wert!    Später schaute noch ein älteres Ehepaar aus München bei uns vorbei, die auf der Suche nach einem Plätzchen zum dazu quetschen mit Ihrem  Jeep und Wohnwagen waren und sich vorläufig einfach auf die Group-Site gestellt hatten, na Frechheit siegt! ;-)   Kaum war das restliche Feuerholz zu Asche zerfallen, flitzen wir ins WoMo, wo uns munter die Anzeigetafel entgegen blinkte. Aha, angeblich -  schon wieder Frischwasser aus, Abwasser voll - kann doch nicht sein, haben wir doch gestern abend erst erledigt - "altes Glumpp!" - doch halt,  da blinkte plötzlich auch die Gas-Anzeige "Leer"!   "Steeefaaaaaaan!" Juckte diesen aber absolut nicht "Ja mei, spinnt da halt auch die Anzeige." meinte er nur.   "Ja hörst denn Du nicht, daß immer wieder die Zündung der Heizung anspringt und ömmelt?" …   Das End vom Lied war mal eine wieder absolut lausig kalte Nacht, in der wir mit Handtüchern und allem was wir Anziehen konnten im Bett  lagen, Stefan irgendwann selig wegschnarchte und ich wegen des Gas-Dingensbummens wach lag, weil ich bei jedem Schnaufer von dem Ding  dachte, jetzt isser dann gleich hinüber! *grrmpf*  Tag 17 Moab/Arches N - Canyonlands/Needles District  Sehr früh am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von diesem herrlichen Platz und fuhren zum Parkplatz für die Wanderungen zu den  Tunnel und Pine Tree Arches. Stefan war a) noch nicht ganz wach, hatte b) keine Lust und c) mal wieder leichte Probleme mit seinem Fuß,  weswegen er im WoMo blieb und ich mich alleine mit dem Fotogerödel auf den Weg machte.  Die Wanderung führt durch sehr schöne Landschaft, die von Felsformationen aller Art, knorrigen Büschen und Gräsern lebt. Der Weg  schlängelt sich dort bergauf und bergab und es herrschte eine fantastische Ruhe, die nur selten von Vogelrufen unterbrochen wurde. Ich  konnte unterwegs einige grasende Rehe beobachten und war nur aufgrund der Warnschilder für die Berglöwen wieder ein wenig unruhig,  begegnete mir doch erst viel später auf dem Rückweg kurz vor dem Parkplatz ein anderer Fotograf.  Beide Arches waren die Wanderung jedoch wirklich wert und ich bin sehr froh mir erfolgreich eingeredet zu haben, daß so ein Stativ ja auch  eine prima Abwehr-Waffe abgeben würde *ahäm*!    Ca. 2 Std. später war ich zurück und ließ mir zum Frühstück einen Blueberry Muffin und einen schönen großen Kaffee Latte schmecken,  während draußen eifrig kleine Squirrels herumflitzten, so daß ich mir natürlich gleich das Teleobjektiv schnappen mußte. ;-)  Wir fuhren wieder zu den Windows, hielten uns jedoch nicht sehr lange dort auf, da gleich mehrere Busse angekommen waren, die Unmengen  von Menschen ausspuckten, so daß es mit der Ruhe vorbei war.  Weiter gings zur Double Arch, wo wir richtigen Dusel hatten, da wir für einige Zeit absolut allein dort waren und in Herzensruhe  herumklettern konnten. Diese doppelte Arch ist riesengroß und ein wahres Wunder der Natur, das einen richtig ehrfürchtig stimmt und an  dem man sich nicht satt sehen kann.  Die Double Arch war und blieb ganz eindeutig unser Favorit!   
Erst als die nächste Besucherwelle heranschwappte machten wir uns auf den Rückweg und cruisten gemütlich nach Moab, wo wir Gas auf  unserer bekannten Campsite tankten. Tatsächlich, der Tank war fetzenleer, denn es gingen 8,5 Gallonen für ca. 40,- $ rein. Somit stand fest,  entweder war der Tank bei Übernahme nicht voll gewesen oder der Verbrauch mindestens 5 mal so hoch, wie uns der gute Mann bei Apollo  versichert hatte! :-o    Da wir nun schon mal da waren, kauften wir noch Campingchemie und bezirzten die Dame an der Anmeldung, uns für günstig Geld nochmal für 2  Stunden auf unseren alten Platz zu lassen, was auch kein Problem war. Wir gingen beide genüßlich duschen und nutzten nochmal die  Gelegenheit im Web nach dem Wetter ("gar nicht sooo schlecht") zu gucken, Emails zu beantworten und unseren Lieben zu Hause einen Foto-  Gruß zu schicken.    Das nächste Ziel war klar, wir wollten weiter in Richtung des Mesa Verde Nationalparks, so daß wir uns erst auf der #191 auf den Weg  machten und dann spontan auf die #211 Richtung abbogen, um einen Abstecher zum Needles District in den Canyonlands zu machen.   Die Strecke führte uns auf dem Weg zum Needles Overlook an einem Schild für eine kleine staatliche Campsite namens Wind Whistle vorbei,  in die wir uns sofort verliebten und beschlossen, falls auf dem Rückweg noch ein Plätzchen frei sein sollte, den Abend und die Nacht dort zu  verbringen.  Den Needles Overlook Aussichtspunkt kann man nur in Superlativen beschreiben, denn die Aussicht ist bombastisch, fantastisch, grandios, …  Die Natur hat hier so Gewaltiges geschaffen, daß man auf dem Plateau in jede Richtung endlos weit sehen kann, sich als Mensch ganz, ganz  klein fühlt und uns schlicht schwer begeisterte.  Nachdem wir ausgiebig auf den Trails dort herumgestreunt waren, die steil teils direkt an der Abbruchkante hoch und wieder runter führten,  was meinen Magen so manches Mal zucken lies - ich altes Höhen-Weichei ;-) - juckte es uns doch sehr, möglichst schnell wieder an der  Campsite zu sein, da es uns der Platz direkt am Rand doch sehr angetan hatte.    Wir fuhren also schnurstracks dorthin und "Hurraaa - unser Platz war frei!", buchten uns per Self-Fee-Umschlag wieder ein, rangierten die  dicke Berta vorsichtig ein und machten Urlaub!   Stühle und Drinks raus, Aussicht genießen!   Es dauerte jedoch nicht übermäßig lange, bis wir uns stumm ansahen, gleichzeitig aufstanden und uns mit Kamera (in meinem Fall) und Video  (für Stefan) auf den Weg machten, um die nähere Umgebung zu erkunden.   "Hach, was ist das herrlich hier!" hörte man immer wieder aus verschiedenen Richtungen, war doch nicht nur die Landschaft ein Traum,  sondern auch die Temperatur! Wir hatten keine Jacken an, nur T-Shirts - herrrrrrrrlich! ;-)   Später wurde gemütlich gegrillt und wir stellten fest, daß die Idee, die gefrorenen Hendlbrüste in der restlichen Marinade vom Vortag  einzulegen, gerne wiederholt werden durfte! :   Zur Verdauung marschierten wir wieder mit der Ausrüstung los, Stefan die Felsen hinauf, ich auf dem Trail in den Canyon und trafen uns bei  Sonnenuntergang wieder an der dicken Berta, um uns einen Sundowner Drink zu genehmigen.   Kaum war die Sonne weg, wurde es natürlich gleich wieder frisch, doch zur Eiseskälte der letzten Tage kein Vergleich, nicht zuletzt dadurch,  daß es endlich einmal windstill war.   Ich erledigte erst mal den Abwasch, brachte den Reisebericht aufs Laufende und wartete dann ungeduldig, bis endlich die Sterne zu funkeln  anfingen, um heute endlich die Gelegenheit für ein schönes Sternenhimmelbild zu nutzen.   Blöd nur, daß ausgerechnet heute, wo die Sterne einmal zu sehen waren, auch der Vollmond vor sich hin strahlte, was lt. GPS auch noch bis 5  Uhr morgens der Fall sei sollte. *hmmmpf*    Was soll´s, hieß es also das Beste draus zu machen! Ich werkelte mich durch die Master-/Slave-Blitzeinstellungen der beiden Blitze und  verdonnerte Stefan zum Blitz-Assistenten-Dienst, denn für mein Vorhaben brauchte ich eine zweite Person.   Es machte dann auch viel Spaß, den auserkorenen Baum in verschiedenen Intervallen und von verschiedenen Standorten anzublitzen und ich  war nach einiger Zeit zumindest mit dem Ergebnis auf dem Kamera-Display ganz zufrieden und hoffte, daß dies auch zu Hause am großen  Bildschirm so bleiben würde.    Wieder im WoMo klang der Abend recht bald entspannt aus und wir genossen unsere - endlich mal ohne Heizungsgedröhne - ruhige Nacht.