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... noch immer Tag 23 - Grand Canyon
Wir machten wir uns dann, da ja noch immer das Problem mit der Heizung bestand, auf die Suche nach einem Telefon, da es im Land der
unbegrenzten Möglichkeiten ja leider das begrenzteste Mobilfunknetz gab, das uns weltweit je unter gekommen war und natürlich auch dort
absolut keinen Empfang bot.
Die Münztelefone gingen jedoch nicht und am Empfang wollte man uns nicht telefonieren lassen - na - sehr freundlich. Wir hatten den
Eindruck, daß hier keiner mehr Lust zum Arbeiten hatte, da die Lodge die letzte Nacht geöffnet war, bevor es am nächsten Tag auch hier "End
of Season" hieß.
Dafür hatten wir zwar einerseits Verständnis, andererseits löste es unser Problem nicht, weshalb wir beschlossen, unser Glück außerhalb des
Parks zu versuchen.
Gesagt, getan fanden wir ein gutes Stück außerhalb eine kleine Tankstelle, die auch Gas verkaufte. "Hey, vielleicht ist ja doch das Gas wieder
leer?" Wir probierten es - nein, der Gastank war fast voll! Stefan untersuchte mit dem Tankwart nochmal die Zündanlage und beide waren sich
einig - die Zündung war hinüber. Woher wir ein Ersatzteil bekommen könnten, konnte er uns leider auch nicht sagen, aber daß wohl die Kaibib
Lodge schräg gegenüber noch geöffnet sein sollte und wir da sicherlich telefonieren konnten, da sein Telefon grade mal wieder nicht
funktioniere.
Wir fuhren also hinüber und ich rief bei Apollo an, schilderte das Problem und bat um Rückruf.
Soweit so gut, nur saßen wir nun hier fest, bis der Rückruf erfolgte. Ich nutzte die Zeit, um ein wenig im Lodge Shop herumzukramen, da es
dort wenigstens warm war - draußen war die Sonne hinter Wolken verschwunden und es war schon wieder ziemlich frisch - und wurde mit
extrem lustigen Plätzchen Ausstechern in Form von Cowboyhut, Kaktus, Longhorn und Kojote fündig - was Stefan bei meiner Rückkehr nur
schmunzelnd zur Kenntnis nahm. :
Wir lungerten bestimmt 2 ½ - 3 Stunden dort herum, bis mir die Angestellte an der Rezeption auf meine erneute Nachfrage eine kurze
Telefonnotiz in die Hand drückte, daß sich ein Mitarbeiter von Apollo gemeldet habe, mit dem Kommentar, daß er bedauere, am Wochenende
aber kein Servicetechniker zu erreichen sei und wir sollten doch einfach im nächsten WalMart einen elektrischen Heizlüfter kaufen, der
Betrag dafür würde uns dann bei Vorlage des Kassenzettels erstattet werden. ?!?!?!?
Ich war sprachlos - das war ja wohl die Höhe - nicht nur, daß das WoMo nicht das gebuchte war, von Anfang an mit seinen Macken nervte (von
Gas Alarm mehrfach nachts bis zur nicht funktionierenden Abwassertankdichtung, dank der es gewaltig stank, ...) an der Mindest-Ausstattung
für ein Campingmobil gespart wurde ("vernünftige" Decken, Schaufel und Besen, Auffahrrampen zum Ausrichten, etc.), jetzt war man hier im
Land der "angeblich" unbegrenzten Möglichkeiten und bekam keine Hilfe. :-o Die sollten sich mal ein Beispiel an Afrika nehmen, da könnte man
mitten in der Wildnis problemlos mit Hilfe innerhalb 24 Stunden rechnen!
"Nen Heizlüfter kaufen? Sind die denn total bekloppt? Wo denn? Die nächste Mall ist Aberstunden Fahrt entfernt und dann ist ja nicht
gesagt, daß die welche im Sortiment haben und abgesehen davon - wie sollen wir die denn betreiben? Hier im Nationalpark haben die Plätze
keinen Strom und die ganze Nacht den Generator laufenlassen geht ja nicht?!"
Wir waren zutiefst enttäuscht und sauer - richtig, richtig sauer!
"Was machen wir denn jetzt?" Nicht nur daß wir den ganzen Urlaub bisher nicht besonders gut geschlafen hatten, noch so eine Nacht wie die
vorangegangene und wir bräuchten Urlaub nach dem Urlaub und würden uns vermutlich auch ne Lungenentzündung einfangen, waren wir doch
beide schon am kläffen und niesen!
Wir entschieden uns, unserer Gesundheit zu Liebe, in der Lodge ein Zimmer in einer der Hütten zu mieten - … "und wehe Apollo, wenn das Geld
dafür nicht zurückerstattet wird, auf den 180,- $ bleiben wir nicht sitzen!"
Wir sahen uns das Zimmer an und waren uns einig, daß es für den stattlichen Preis für 2 Pritschen auf Rollfüßen eigentlich eine Frechheit war,
aber der Heizkörper an der Wand und das ganz passable Bad versöhnten uns einigermaßen. Wir rangierten unser Monster einige Male hin und
her, bis es einigermaßen aufgeräumt war und trabten ein paarmal hin und her, um das Nötigste für die Nacht zusammen zu haben.
Die Heizung im Zimmer, die wir vorsorglich schon mal angeschaltet hatten, erwies sich dann auch als absolute Notlösung - sie stank bestialisch
nach verbranntem Staub und war fast so laut wie die im WoMo - aber wenigstens funktionierte sie! *seufz*
Eigentlich hatten wir beide jetzt schon die nötige Bettschwere, doch ich wußte, wenn wir uns jetzt hinlegen würden, wäre der Tag gelaufen
und wir würden uns zu Hause grün und blau ärgern, nicht nochmal zum Sonnenuntergang am Grand Canyon gewesen zu sein. Ich scheuchte uns
also unter die Dusche und fuhr dann, da Stefan streikte (er sei zu müde zum fahren) höchst selbst wieder in den Park und auf den Grand
Canyon North Rim Parkplatz, wo wir noch ein wenig in der Umgebung herum-wanderten, fotografierten und filmten.
Wir bezogen an einem schönen View-Point Stellung, um dort den Sonnenuntergang zu genießen, doch die kurz nach uns eintreffende Truppe
unterhielt sich derart lautstark, daß von Ruhe und Frieden keine Spur mehr war, es uns zu dumm wurde, wir weiterzogen und einen schönen
Platz für uns alleine fanden.
Allerdings hatte ich Dussel mir mal wieder einen Platz ausgesucht, der mit einem waghalsigen (für meine Augen) Abstieg auf ein kleines Plateau
führte und mir die Knie vor der Höhe schlottern lies, doch die Aussicht auf den Sonnenuntergang war einfach atemberaubend! :
Kaum war die Sonne endgültig hinter dem Horizont verschwunden, machten wir uns auf den Rückweg zur Lodge, da wir im dortigen Restaurant
einen Tisch fürs Abendessen reserviert hatten.
Das Flair des Restaurants war sehr Saloon mäßig, es wurde das obligatorische Eiswasser für jeden auf den Tisch gestellt und die Karte war
extrem übersichtlich, da auf einer DIN A4-Seite in Großschrift alles von warmen und kalten Getränken bis zu Vorspeisen, Hauptgerichten und
Nachtisch aufgelistet war. Stefan entschied sich für das Tagesgericht - hausgemachte Ravioli mit Wild Mushrooms - bei mir gab´s Spare Rips.
Das Essen kam recht zügig, schmeckte gut und wurde mit einem Gläschen Wein nachgespült, so daß wir uns beschwingt durch die stockdunkle
Pampa (wir hatten die Taschenlampe im WoMo vergessen) zu unserem Zimmer zurück tasteten. Dort angekommen, ignorierten wir den Gestank
und das Geröhre der Heizung und fielen wie die Steine ins Bett.
Keine Stunde später war es mit der Nachtruhe vorbei. Stefan wälzte sich wie ein Verrückter im Bett, hatte Schweißausbrüche, halluzinierte
und verschwand später immer wieder stöhnend im Bad.
"Mensch, ich hab´s Dir vorhin noch gesagt - iß doch um Himmels Willen keine wilden Pilze!"
Was auch immer für Pilze die in der Lodge verwendet haben … es war wieder keine erholsame Nacht!
Tag 24
Grand Canyon - Zion NP
Morgens um 6 Uhr hatten wir das Zimmer bereits verlassen und waren unterwegs, denn Stefan wollte nur noch weg!
Die Strecke die #67 entlang, war im zarten Morgenlicht wirklich wunderschön anzuschauen, doch wir waren Beide derart übernächtigt, daß
ich nur einige Beweisbilder machte, damit wir uns wenigstens zu Hause daran erfreuen können würden, wenn die Augen auch wirklich offen
waren. ;-)
In Jacob Lake ging es über den Highway 89 wieder Richtung Zion NP, wo wir, kaum angekommen, das Gefühl hatten, einen völlig anderen Park
zu erleben, da sich nun, drei Wochen später, das Laub der Bäume verfärbt hatte und zusammen mit dem diesmal herrlichen Wetter einen
gefühlt völlig neuen Park geschaffen hatte, an dem wir uns - müde hin oder her - nicht sattsehen konnten.
Wir hielten einige Male an, um ihn auch zu Fuß zu erkunden und zu genießen. Unter anderem stoppten wir auch an dem Flußbett, durch das wir
beim letzten Besuch bereits gewandert waren, und das uns da schon recht gut gefallen hatte, von dem wir diesmal jedoch schlichtweg
entzückt waren! Es war ein Farbenrausch, der einen vor dem Künstler Natur den Hut ziehen und den Atem anhalten ließ!
Wir hatten diesmal auch das Glück, auf einer staatlichen Campsite im Park, dem Watchman Campground unterzukommen. Unsere Campsite dort
war sehr gepflegt und in der Nähe des Virgin River gelegen.
Wir richteten uns erst einmal ein - Tisch und Stühle raus - einen kühlen Drink in die Hand - Füße hoch und Urlaub! Denn, man glaubte es ja
schier nicht, es war wirklich warm hier, den ganzen Tag schon, ein Traum - fast wie im Urlaub!
Wir verbrachten (endlich mal) einen relaxten Nachmittag, ließen den bisherigen Urlaub Revue passieren und genossen die Sonne. Stefan
wanderte später ein bißchen herum, während ich das Abendessen vorbereitete. Ich hatte unsere Vorräte gesichtet und Stefan mehrere
Varianten vorgeschlagen, bei denen er aber nicht lange nachdenken mußte und sich sofort mit Begeisterung für Fleischpflanzerl mit
Kartoffelsalat entschieden hatte! "Na was frag ich eigentlich, war doch eh klar!" ;-)
Nach dem Essen schnappte ich mir Kamera und Stativ und wanderte wieder zum Virgin River, da es mich schon am früheren Nachmittag
gereizt hatte, mich im Fluß für ein paar Langzeit-Aufnahmen zu plazieren. Brrr, mal gut, daß die Lufttemperatur so angenehm war, denn der
Fluß war saukalt und die Strömung ganz schön stark - aber, wer schöne Bilder haben will, muß eben leiden! ;-)
Während ich so vor mich hin werkelte kam auch Stefan anmarschiert und lachte erst mal schadenfroh als er mich im Fluß bibbern sah - "Wart
Du nur, bis ich wieder aus dem Fluß raus bin Du!" ;-)
15 Minuten später marschierte ich dann wieder ans Ufer, denn ich wollte nachsehen, ob meine Zehen noch dran waren, da ich von den Knien
abwärts vor Kälte absolut kein Gefühl mehr hatte. "Na fein, alles noch dran - Kamera auch heil an Land - jetzt muß ich nur noch irgendwie den
vielen Sand aus dem Stativ kriegen!" ;-)
Der restliche Abend verging wie im Flug und wir sanken müde und zufrieden ins (endlich einmal nicht eiskalte) Bett.
Tag 25
Zion NP - Valley of Fire
Zu relativ humaner Zeit brachen wir nach einem kurzen Kaffee unsere Zelte im Zion ab und machten uns auf zur letzten WoMo-Etappe, da wir
die dicke Berta ja morgen in Las Vegas abgeben würden. Wir fuhren auf der Interstate 15 Richtung Las Vegas und staunten. Du meine Güte,
waren auf dieser Straße Gespanne unterwegs - wir konnten es einige Male schier nicht fassen, wenn uns Monstertrucks mit gleich zwei riesigen
Anhängern entgegen kamen - unglaublich!
Wir bogen ab auf die #169, die zum Valley of Fire State Park führt, der lt. Reiseführer äußerst sehenswert sein sollte. Nun, was wir bereits
am Parkeingang sehen konnten, war schon einmal vielversprechend, doch kamen wir erst einmal nicht hinein, da ein Wagen der Highway Patrol
die Straße versperrte. Während ich unseren Parkeintritt in die übliche Self-Fee-Tüte stopfte, unterhielt ich mich mit einem anderen
Wartenden, der mir sagte, daß die Straße wohl noch für ca. ½ Stunde wegen Filmaufnahmen gesperrt sei. "Oho - na das versprach doch noch
interessant zu werden!"
Wir vertrieben uns die Wartezeit mit der Lektüre der Park Broschüre, konnten dann schon nach ca. 20 Minuten hineinfahren und steuerten
erst einmal den Visitor Center an, der zwar recht schön angelegt und dessen Ausstellung auch sehr interessant und informativ ist, uns aber
nicht übermäßig lange fesseln konnte, da draußen die Sonne und die leuchtenden Felsen lockten.
Der Valley of Fire State Park ist der älteste und größte State Park Nevadas und wurde 1935 eröffnet. Er ist ca. 141 km² groß und liegt etwa
80 Kilometer nordöstlich von Las Vegas auf einer Höhe von 600 bis knapp 800 Metern.
Wir fuhren weiter und sahen schon einige hundert Meter später die ersten Leutchen der Filmcrew am Straßenrand stehen, umgeben von
großen Kameras auf riesigen Stativen mit Rollen, und etwas nach hinten versetzt, Regiestühle und ein großes Equipmentzelt. "Hah - wie
spannend, schade, daß wir von der ebenfalls anwesenden Highway Patrol weiter gewunken wurden."
Wir guckten also nur nach draußen und von dort startten uns alle Mann ganz ungläubig an, was nach weiteren 100 Metern noch deutlicher
wurde, als wir an den Models, die an einem mit einem großen schwarzen Tuch abgedeckten Cabrio lehnten (Männlein und Weiblein, die mächtig
aufgedonnert waren und an denen grade die Visagistin mit Make Up herumfummelte) und weiteren Kameraleuten vorbeifuhren. Also drehten
die hier wohl einen Werbespot für ein neues Auto!
Die deuteten jedenfalls alle auf uns, fuchtelten mit den Armen, und diskutierten dann lebhaft, soweit wir das im Rückspiegel beobachten
konnten. "Häh - was ham se denn alle?" Wir grübelte, bis Stefan sich an die Stirn schlug und meinte "Mensch - wir haben doch die Kamera an
der Windschutzscheibe hängen und ich hab auf Aufnahme gedrückt, als wir losgefahren sind - dann blinkt die doch - die werden wohl
befürchten, daß wir von der Konkurrenz oder Presse sind und spionieren?!" *Gggg* - lustig, aber wohl die Erklärung!
Das Valley of Fire leitet seinen Namen von den wirklich feuerroten Sandsteinformationen ab, die sich vor 150 Millionen Jahren aus großen
Wanderdünen formten. Komplexes Heben und Senken der gesamten Region, gefolgt von extensiver Erosion haben die gegenwärtige Landschaft
geschaffen, die unter anderem aus Kalk-, Schiefer- und Konglomerat Gestein besteht. Die Straßen hindurch führen auf kurviger Strecke auf
und ab und waren auch um die Mittagszeit schon fantastisch anzusehen.
Wir freuten uns schon, die Farben im tiefen Nachmittags-/Abendlicht strahlen zu sehen, mußten aber erst einmal herausfinden, ob wir auf
dem Campingplatz unterkamen und fuhren deshalb schnurstracks dorthin.
Dort angekommen, ergatterten wir glücklicherweise sogar noch einen Full Hook-up Stellplatz, so daß wir in Ruhe noch einmal im WoMo duschen
konnten und später froh waren - zum ersten und letzten Mal - die Klimaanlage ausprobieren zu können, war die Temperatur doch draußen
zwischenzeitlich auf über 35 Grad angestiegen. *herrlich*
Der Campingplatz selbst ist mehr als empfehlenswert - er liegt malerisch in Felsen eingebettet, wo man Tage und Wochen allein damit
verbringen könnte (ähnlich wie im Goblin Valley), in den Steinformationen Gesichter und Figuren zu erkennen. An vielen Spuren im Sand sieht
man, daß hier auch durchaus verschiedene Säugetiere beheimatet sein müssen. Eine Spezies davon hieß uns gleich willkommen - die
Erdhörnchen - es wuselte und flitzte und huschte nur so. Ein besonders neugieriges Kerlchen kam gleich zielstrebig angehuscht und Bezog erst
einmal Stellung auf unserem Vorderrad, stellte aber, von einem Pfötchen aufs andere hüpfend wohl schnell fest, daß das ein ziemlich heißer
Sitzplatz war und flitzte direkt auf uns, in den Schatten des Unterstandes zu, wo es sich völlig entspannt erst mal im kühlen Sand
ausstreckte. Ein Hörnchen in der Nähe von Menschen war aber für den restlichen Clan wohl das Zeichen, daß es da was zu holen geben müsse,
denn keine Minute später kam schon ein zweites angewuselt, daß dem ersten fast ins Schnäuzchen kroch, um auch ja keinen Bissen zu
verpassen, gefolgt von mindestens fünf weiteren.
Wir amüsierten uns köstlich und versprachen, wenn wir von unserer Abendrunde zurückkämen würden von den Burger Brötchen ganz bestimmt
"aus Versehen" ein paar Brösel vom Tisch fallen. Währenddessen half Stefan unserem neuen Nachbarn Jim, der mit voll ausgestattetem,
riesigen Wohnanhänger an einem Pickup unterwegs war, sein Gespann in seinen Stellplatz zu lotsen und schon hatten wir als Dank ein Bier in
der Hand und hielten ein Schwätzchen. Ich staunte nicht schlecht, als er mir dann zeigte, daß er Waschmaschine und Trockner dabei hatte.
Eine Tür weiter hinten verbarg sich dann noch eine Garage mit ner Harley - "Na, wenn Geld keine Rolex spielt …"
Wie immer, wenn es besonders schön ist, verflog dieser Nachmittag nur so und wir starteten unsere Runde, den Scenic Drive entlang, der
eindeutig zu den schönsten Straßen zählt, die wir bisher gesehen haben. Die Farben des Gesteins dort sind einfach unglaublich, man sieht
strahlendes weiß, intensives vanillegelb, dunkelrot, violett, orange - kurzum - diese Strecke zählt für uns absolut zu Recht zu den
farbenprächtigsten Regionen im Südwesten der USA!
Wir hielten hier und da und wollten am Ende der Straße gerne die White Domes näher in Augenschein nehmen, konnten jedoch mit der dicken
Berta dort absolut nicht parken, sondern hätten lange laufen müssen, was uns von meinem Lieblingsziel in diesem State Park aber zu viel Zeit
gemopst hätte, denn ich freute mich schon wie verrückt auf die Fire Wave.
Diese Sandsteinwelle sieht für mich aus wie Stein gewordene Lagnese-Eis-Werbung und liegt einen ca. 15-20 minütigen Marsch von der Straße
entfernt. Der Einstieg ist nur mit einem winzig kleinen Schild gekennzeichnet, was wohl den Massentourismus fernhalten soll und uns nur
gelegen sein konnte.
Wir kamen grade noch im richtigen Licht dort an und ich hätte spontan am liebsten Las Vegas gestrichen, um hier noch einige Tage verbringen
zu können, denn nicht nur die Fire Wave war faszinierend, es liegen auch viele kleine schwarze Steine herum, deren Anwesenheit man sich
einfach nicht erklären kann, passen sie doch absolut nicht zum restlichen dort vorhandenen Gestein. Apropos Gestein - die verschiedenen
Gesteinsschichten waren absolut faszinierend, genauso wie die Frage, wie die Kakteen hier wachsen konnten, direkt aus dem Fels heraus?
Wir trieben uns so lange dort herum, wie´s ging, doch hatten wir uns für den letzten Camping-Abend ja noch Angus-Grillfleisch für Burger und
"draußen im warmen sitzen" vorgenommen, weshalb wir schweren Herzens Abschied von diesem herrlichen Flecken Erde nahmen, zum WoMo
zurück marschierten und relativ schnurstracks zu unserer Campsite zurück fuhren.
Dort angekommen, startete Stefan gleich mal das Lagerfeuer, während ich unsere restlichen Vorräte zusammensuchte, alles für die Burger
vorbereitete und dazu noch einen schönen großen Salat zauberte.
Wir paßten auf, nicht auf einen der kleinen Flitzer zu treten, doch es tauchte keiner mehr auf, die Hörnchen waren wohl alle schon für die
Nacht in ihren Bauten verschwunden.
Wir gönnten uns grade einen Sundowner-Drink, bei den noch nicht einmal das Zischen der Kohlensäure verklungen war, als auch schon Jim bei
uns vorbeikam und so hoffnungsvolle, große Welpenaugen machte, daß wir spontan eine Einladung aussprachen, sich doch zum Essen zu uns zu
gesellen, die er auch sofort mit Begeisterung annahm.
Minuten später war er, beladen mit Stuhl, Sixpack und einer riesigen Tüte Chips wieder da und wir ratschten bis zum Essen über dies und das.
Unsere Burger waren wohl ein voller Erfolg, denn er lobte sie nicht nur, sondern verputzte auch im Handumdrehen mehrere und dazu einen
riesigen Berg Salat, den er sich alleine offenbar eher selten machte. ;-)
Obwohl, nach dem Leibesumfang darf man nicht gehen, wenn´s nach unserer Ernährung ginge, müßten wir ja auch nur so klappern - denkste! ;-)
Wir hatten einen kurzweiligen Abend und versprachen, ihm am nächsten Tag noch die restlichen Vorräte von uns zu vermachen, da wir ja
mittags das WoMo abgeben würden und es schade um die die restlichen Lebensmittel und sonstigen Sachen wie Gewürze oder Klopapier wäre.
Nachdem Jim sich verabschiedet hatte und der Abwasch erledigt war, saßen wir noch in der lauen Luft draußen, waren schon ein wenig
wehmütig, da der größte Teil des Urlaubs ja nun schon vorbei war und konnten uns nicht aufraffen, den Abend zu beenden.
Nuun, was soll ich sagen, es kostete noch eine Flasche Wein den Kragen und ich spielte noch ein Weilchen mit der Kamera herum, da der
Himmel wirklich herrlich anzusehen war und es nur so vor Sternschnuppen wimmelte.